25. Juni 2013

Hamburger Senat kapituliert vor Klimaschutzzielen

Anlässlich des heute vorgestellten Masterplans Klimaschutz mahnt der BUND Hamburg verstärkte Anstrengungen bei der CO2-Reduktion an und kritisiert Hamburgs Klimaschutzpolitik als rückwärtsgewandt. Die im Masterplan Klimaschutz avisierten zwei Millionen Tonnen C02, die bis 2020 (Basisjahr 1990) eingespart werden sollen, reichen bei weitem nicht, das Einsparziel von 40 % zu erreichen.

Aus Sicht des Umweltverbands bleiben Einsparpotenziale insbesondere in den Bereichen Fernwärme und Verkehr ungenutzt. Ein Gutachten der zuständigen Fachbehörde BSU hatte ein Einsparpotenzial im Verkehrsbereich von rund 400.000 Tonnen CO2 pro Jahr identifiziert. Davon will der Hamburger Senat laut Masterplan lediglich 10.000 Tonnen bis 2020 realisieren. Aus Sicht des BUND ein verkehrs- und klimapolitischer Offenbarungseid.

Ebenfalls etwa 400.000 Tonnen pro Jahr sind nach gutachterlichen Aussagen mit dem Umbau des Fernwärmenetzes hin zu kleineren „Subnetzen" und damit verbunden verstärkter Einspeisung erneuerbarer Energien möglich. Doch der Senat und sein Seniorpartner Vattenfall halten an der alten Struktur mit fossiler Versorgung fest.

Wie problematisch die Entwicklung ist, zeigen die jüngsten Zahlen des Statistikamtes Nord. Danach ist der CO2-Ausstoß in Hamburg von 2009 auf 2010 nach einem jahrelangen Rückgang erstmals wieder drastisch angestiegen.

„Obwohl der Ausstoß von Klimagasen in der Stadt seit dem Jahr 2009 wieder ansteigt, bleiben entscheidende Einsparpotenziale ungenutzt und der Klimaschutztopf wird gleichzeitig deutlich gekürzt", kritisiert Manfred Braasch, Geschäftsführer des BUND Hamburg. „Anstatt mit verstärkten Anstrengungen gegenzusteuern, kapituliert der Senat vor den Herausforderungen und verabschiedet sich von den einst beschlossenen Zielen."

 

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressestelle, Tel. 040/ 600 387 12




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