9. Oktober 2013
IGS: BUND Hamburg fordert umfassende Naturschutz-Bilanz / Nachnutzung sichern
Kurz vor dem offiziellen Ende der Internationalen Gartenschau (IGS) mahnt der BUND an, die Bilanzierung der Eingriffe von IGS und IBA vollständig offen zu legen. Nur so könne nachvollzogen werden, ob die massiven Eingriffe in das ca. 100 Hektar große Gelände nach geltendem Recht vollständig ausgeglichen worden sind. Offene Fragen gibt es zum Beispiel zum Ausgleich der temporären Stellplatzfläche Dratelnstraße, zum Umfang der Baumnachpflanzungen und zur massiven Geländeaufhöhung. Des weiteren sei, so der BUND, zumindest ein ornithologisches Monitoring notwendig, um nachvollziehen zu können, ob der festgesetzte Ausgleich auch tatsächlich funktioniert.
Die Öffnung des neuen Inselparks für die allgemeine Bevölkerung begrüßt der BUND. Allerdings muss die Pflege der Grünanlage und der besonders geschützten Biotope auf dem Gelände dauerhaft gesichert werden. Bislang wurden dem Bezirk Mitte lediglich für das Folgejahr entsprechende Mittel bereitgestellt. Die mittelfristige Perspektive für den Inselpark ist mehr als fraglich, da die Pflege öffentlicher Grünanlagen in Hamburg laut Rechnungshof seit Jahren dramatisch unterfinanziert ist.
„Es ist viel Natur zerstört worden und mehr als 5.000 Bäume mussten weichen. Zukünftige Gartenschauen gehen hoffentlich anders mit den vorhandenen Räumen um. Und für den neuen Inselpark muss gelten: Ausreichend Finanzmittel für Pflege und Entwicklung, sonst wird die IGS nicht nur wegen des Besucherdefizits in schlechter Erinnerung bleiben“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Für Rückfragen:
Paul Schmid, Pressesprecher BUND Hamburg, Tel. (040) 600 387 12