26. Februar 2014
BSU darf Energieeinsparverordnung nicht aufweichen
Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um den angeblichen Kostentreiber „Umweltauflagen“ im Wohnungsbau warnt der BUND den Hamburger Senat vor einer einseitigen Debatte auf Kosten des Klimaschutzes und der langfristigen Mieterinteressen.
„Mit ihrer Ankündigung, die für Ende des Jahres angekündigte Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) weiter „entschärfen“ zu wollen, stellt sich Umweltsenatorin Jutta Blankau vor die einseitigen Interessen der Immobilienwirtschaft, die ihre Gewinnspanne auf Kosten des Klimaschutzes und der Mieter weiter ausweiten will. Vor dem Hintergrund der jährlich steigenden Energiekosten und dem Lebenszyklus einer Immobilie sind die Kosten etwa für die Dämmung von Wohnraum vernachlässigbar“, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Im Bereich des Klimaschutzes gehöre der Energieverbrauch für Raumwärme in Wohngebäuden mit einem Anteil von derzeit 22 Prozent am Gesamtverbrauch in Deutschland zu den wichtigsten Einsparpotenzialen.
In Hamburg seien andere Faktoren für die Preissteigerungen im Neubau verantwortlich. So sei beispielsweise 2009 die Grunderwerbssteuer in der Hansestadt erhöht worden und die Hamburger Grundstückpreise für Wohnen hätten sich seit 2009 um durchschnittlich 23 Prozent erhöht.
Noch im Jahr 2011 hatte sich das Hamburger Bündnis für Wohnungsbau, bestehend aus Senat, Grundeigentümern und der Wohnungswirtschaft, zum Klimaschutz bekannt. Der BUND Hamburg fordert daher auch ein klares Bekenntnis des Senates zu den gesetzlichen Energiesparvorgaben auf Bundesebene, nicht zuletzt um die Mieter und Wohnungseigentümer vor langfristigen Kosten zu schützen. Auch seien energieeffiziente Wohnungen bei steigenden Energiekosten mittelfristig besser am Markt zu platzieren.
„Die heute gebauten Wohnungen zementieren unseren Energieverbrauch auf Jahrzehnte. Mit ihrer Ankündigung an die Wohnungswirtschaft, die EnEV aufweichen zu wollen, lässt Senatorin Jutta Blankau sich vor den falschen Karren spannen“, so Manfred Braasch.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387 12