26. September 2014

100.000 neue Wohnungen in Hamburg

Nach der jüngsten Ankündigung von Bürgermeister Olaf Scholz, in den nächsten Jahren bis zu 100.000 neue Wohnungen bauen zu wollen, warnt der BUND Hamburg vor einer Bauwut zu Lasten von Freiräumen und Lebensqualität. Ein Neubauvolumen in dieser Dimension würde die bereits jetzt zu hohe Flächenversiegelung vorantreiben und zugleich den Nutzungsdruck auf die letzten Freiräume der Stadt verstärken.

Aus Sicht des BUND Hamburg bedarf es daher dringend einer grundlegenden Aktualisierung der Planungsinstrumente. Der Flächennutzungsplan und das Landschaftsprogramm stammen aus dem Jahr 1997 und sind völlig veraltet. Im Sinne einer koordinierten und verträglichen Entwicklung Hamburgs müssen diese Regelwerke jetzt überarbeitet werden und als verbindliche Vorgabe für die Bezirke von der Hamburger Bürgerschaft beschlossen werden. Die neuen Pläne müssen als Steuerungsinstrument die grassierende Flächenversiegelung unterbinden, Verdichtungs- und Konversionspotenziale fachlich klären und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen bebauten und unbebauten Flächen in Hamburg festschreiben. Zudem muss geklärt werden, ob es überhaupt einen landesweiten Bedarf an 100.000 neuen Wohnungen gibt.

„Hamburg hat sich schon viel zu lange vor einer Neuaufstellung der landesweiten Planungsinstrumente gedrückt und zudem die vorhandenen Pläne missachtet. Sollte es keine Aktualisierung geben und auch noch die bisherige Praxis beibehalten werden, verspielt der Senat Hamburgs Markenzeichen: Die grüne Metropole am Wasser", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND.

Gleichzeitig mahnt der BUND stärkere Anstrengungen beim Klimaschutz an. Der Neubau von bis zu 100.000 Wohnungen, bei dem lediglich der bundesweit vorgegebene energetische Standard eingehalten würde, sei eine vertane Chance für den Klimaschutz. Passivhäuser und "Energieplus-Häuser" rechnen sich über die Nutzungsdauer sowohl für Eigentümer als auch für Mieter und unterstützen die Anstrengungen für mehr Klimaschutz. „Hier muss Hamburg vorangehen und in jedem Bebauungsplan ambitionierte Regelungen verbindlich vorgeben", fordert Manfred Braasch.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387 12




Moorburg verhindern

Für die Klage gegen das Kohlekraftwerk Moorburg ist der BUND auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

Helfen Sie mit Ihrer Spende!

Suche

Zur diesjährigen Mitgliederversammlung plant der BUND Hamburg eine Änderung der Satzung und der Geschäftsordnung. Einzelheiten dazu finden Sie hier.