Weltnaturerbe Wattenmeer: Hamburger Senat offenbart seine ökologiefeindliche Einstellung
Die heute bekannt gegebene Entscheidung, dass Hamburg die Anmeldung des Wattenmeeres als UNESCO-Weltnaturerbe blockiert, ist aus Sicht des BUND ein an Klarheit nicht mehr zu überbietender Beweis für die ökologie- und naturschutzfeindliche Haltung des Hamburger Senates.
Seit über sechs Jahren hat die Bundesrepublik Deutschland zusammen mit den Niederlanden einen gemeinsamen Antrag zur Anmeldung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe vorbereitet und abgestimmt. Dieser Prozess hat nun kurz vor dem Anmeldeschluss am 1. Februar aufgrund der Vorbehalte Hamburgs einen fast irreparablen Schaden genommen und die Anmeldung zumindest um Jahre verzögert. Begründet wird dies vom Ersten Bürgermeister Ole von Beust mit einem »Restrisiko für Arbeitsplätze im Hamburger Hafen«.
»Es ist unerträglich, dass der CDU-Senat allein auf Zuruf der maritimen Wirtschaft der weltweit einmaligen Wattenmeerregion den internationalen Schutz verwehrt und damit einen ebenfalls weltweit wahrnehmbaren Imageschaden für Hamburg produziert«, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Die Ausweisung eines Gebiets als Weltnaturerbe bedeutet keinen justiziablen Schutzstatus, sondern ist vor allem mit einem hohen Prestige verbunden und unterstützt die weltweiten Bemühungen um den Erhalt der biologischen Vielfalt. Diesen Anstrengungen, die gerade in diesem Jahr mit der Vertragsstaatenkonferenz zur Konvention über die Biologische Vielfalt Ende Mai in Bonn verstärkt werden sollen, schlägt der Erste Bürgermeister von Beust mit seiner engstirnigen Politik mitten ins Gesicht.