23. Februar 2010
Weltnaturerbe Wattenmeer:
Die heute bekannt gegebene Entscheidung des Hamburger Senats, das Hamburgische Wattenmeer nun doch als Weltnaturerbe anzumelden, begrüßt der BUND Hamburg ausdrücklich. Es wäre nach Ansicht des Verbands fatal für das Image der Hansestadt, wenn sich die „hysterischen Bedenkenträger" aus der Hafenwirtschaft mit Verweis auf die anstehende Elbvertiefung durchgesetzt hätten.
„Hamburg hat heute das peinliche Possenspiel um die Ausweisung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe doch noch glücklich beendet. Es ist eine gute Nachricht, dass die ‚grüne’ Senatorin Anja Hajduk sich durchsetzen konnte und selbst die Wirtschaftsbehörde nun offenbar hinter dem notwendigen internationalen Schutz dieses einzigartigen Lebensraums steht", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Zur Vorgeschichte: Anfang 2008 war der damalige CDU-Senat aus dem bereits weitgehend abgestimmten Nominierungsverfahren mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen ausgeschert und hatte dies mit „Restrisiken" im Hinblick auf die Genehmigungsfähigkeit der geplanten Elbvertiefung begründet. Hamburg war damals zu Recht bundesweit in die Kritik geraten. Auch nach Antritt der neuen, schwarz-grünen Regierung verhinderten die Hafenwirtschaft und die Behörde für Wirtschaft und Arbeit die Nachmeldung durch ihre Intervention.
Den Verweis auf die „Restrisiken", die sich bei einer Anmeldung als Weltnaturerbe für das laufende Planfeststellungsverfahren zur Elbvertiefung ergeben, hielt der BUND von Anfang an für unbegründet. Der Verband geht jedoch davon aus, dass die Elbvertiefung vielmehr an den Vorgaben des Europäischen Naturschutzrechtes und den nach wie vor mangelhaften Planunterlagen scheitern wird.
Das Wattenmeer ist weltweit das größte zusammenhängende Gebiet mit Schlick- und Sand-Wattflächen, in dem die natürlichen, dynamischen Prozesse weitgehend ungestört ablaufen können. Es ist der einzige Lebensraum dieser Art auf der Erde und muss daher konsequent geschützt werden.
Für Rückfragen:
Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 600 387 12