BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


21. Januar 2011

Warum Tomaten rot werden und Kaulquappen ihr Leben genießen

Zahlreiche Kinder haben für sich alleine oder mit ihren Schulklassen und Hortgruppen von März bis Oktober letzten Jahres eifrig die Natur erforscht und ihre Beobachtungen in Naturtagebüchern festgehalten. Ihr Engagement und ihre Neugier wurden heute belohnt: Zur Preisverleihung kamen sie mit ihren Familien, Lehrern und Erzieherinnen zum BUND. Dessen Erste Vorsitzende, Barbara Dahlke, lobte die Ausdauer und die Krea-tivität der Kinder. Sie war selbst begeistert, mit wie viel Neugier die Kinder die Natur in ihrem Umfeld entdeckt und mit welch’ großem Engagement sie ihre kunterbunten Ta-gebücher verfasst hatten.

Die Jury hatte es im Vorfeld nicht leicht, unter den 49 originellen Werken die Sieger zu ermitteln. Bei der Preisverleihung war die Spannung unter den Kindern daher deutlich zu spüren, als die Gewinnerinnen und Gewinner zur Preisverleihung gebeten wurden. Da alle Naturtagebücher der Landesverbände auch am Bundeswettbewerb teilnehmen, gab es auch hier Preise zu vergeben.

Die Naturtagebücher strahlen erkennbar die Begeisterung aus, mit denen die Kinder ihre Umwelt zuvor erforscht hatten und sie erzählen von der Spannung und vom Spaß ihrer Entdeckungsreisen. Das Interesse fiel dabei auf ganz unterschiedliche ”Nachbarn”, die sie genau unter die Lupe nahmen. Mal war es der eigene Garten mit einer Kohlmei-se, die den Teppich auf der Terrasse für ihren Nestbau zerrupft hatte, mal die beeindru-ckende Königskerze im Hort, deren gemalte Abbildung volle neun DIN A4-Seiten in Anspruch nahm.

Häufig waren es die kleinen Lebensformen und Details, die die Begeisterung der Kinder besonders fesselten. So hat Lasse (11) aus Ottensen sein Herz an Kaulquappen verloren. Über einen Monat pflegte und hegte er seine „Schützlinge“, bemerkte jede Veränderung von der Quappe zum Frosch und machte sich weit reichende Überlegungen darüber, wie er das Aquarium einrichten musste. Obwohl er ein reichhaltiges Futterangebot aus-wählte, fraßen die Quappen „Futter, das das menschliche Auge nicht sehen kann“. Auch die Aquariumpumpe beschäftige Lasse fortwährend: Während sie anfänglich den Laich ansaugte und damit bedrohte, bot sie den heranwachsenden Quappen eine willkom-mende Abwechslung: „Die Tiere standen Schlange, um von der ausströmenden Luft der Pumpe durch das Aquarium katapultiert zu werden.“

Philip (12) aus Poppenbüttel hatten es die Pflanzen auf dem Schulhof angetan. Um deren Namen herauszufinden, befragte er die ganze Familie sowie die Eltern von Freunden. Mit großer Begeisterung machte er sechs Monate lang seine Rundgänge über den Schulhof und schaute nach dem Rechten: Hatte die Tulpe den gestrigen Ha-gelschauer überlebt? Und konnte die herannahende Nacktschnecke seiner großen Son-nenblume den Garaus machen?

Lisa (11) aus Lurup hat das Geheimnis um rote Tomaten gelüftet. In einem selbst ge-malten Comic erzählt sie die Geschichte der kleinen grünen Tomate, die einfach nicht rot wurde. Als eines Tages die Nachbartomaten wieder einmal „die kleine Grüne“ aus-lachten, küsste ein Tomatenmädchen die unglückliche Kleine, die prompt errötete und fortan den sattesten Rotton aller Früchte hatte.

Die Preisverleihung für die Tagebücher des Jahres 2010 war zugleich Startschuss für den Wettbewerb Naturtagebuch 2011. Teilnehmen können wieder alle Kinder zwischen 8 und 12 Jahren! Für das Projekt, das sich gut in den Schulunterricht und in Hortgrup-pen integrieren lässt, erhalten Gruppenbetreuerinnen und -betreuer ein Begleitheft.
Einsendeschluss für die Bücher ist der 31. Oktober 2011.


Für Rückfragen: Haus der BUNDten Natur, Katrin Mehrer, Tel. 040/ 460 34 32

Weitere Informationen unter
www.bund-hamburg.de oder www.naturtagebuch.de.


Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/artikel/warum-tomaten-rot-werden-und-kaulquappen-ihr-leben-geniessen/