BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


12. Dezember 2008

Wärmelastplan Tidelbe ohne Alternative

Der neue Wärmelastplan, der bereits ohne Schwierigkeiten von den Landeskabinetten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein verabschiedet wurde, darf vom Hamburger Senat aufgrund des Lobbydrucks einiger weniger Unternehmen nicht zur Disposition gestellt werden. Gerade die Norddeutsche Affinerie muss nach Ansicht des BUND Hamburg ihren Widerstand gegen den Wärmelastplan einstellen und das neue Regelwerk zum Schutz der Tideelbe ohne Abstriche akzeptieren und zeitnah umsetzen.

Die Norddeutsche Affinerie hat über viele Jahre quasi auf Grundlage eines „lex affi" mit einer Gewässertemperatur von 35 Grad C im großen Maßstab Kühlwasser in die Elbe eingeleitet. Eine derart hohe Temperatur ist nach heutigen Erkenntnissen gewässerökologisch nicht mehr vertretbar.

„Die Norddeutsche Affinerie wird offensichtlich immer mehr zum Blockierer, wenn es um wichtige Umweltschutzregelungen geht, erst der Klimaschutz, nun der Schutz der Elbe. Die Unternehmensleitung sollte dringend ihre Firmenpolitik und die sichtbar gewordene Ignoranz gegenüber dem Umweltschutz überdenken", fordert Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Ein neuer Wärmelastplan für die Tideelbe war notwendig geworden, weil zum einen das alte Regelwerk von 1973 nicht mehr den aktuellen Stand der Wissenschaft widerspiegelt und zum anderen durch den geplanten Bau von Kohlekraftwerken in Hamburg, Stade und Brunsbüttel massive Einleitungen von erwärmten Kühlwasser drohen. „Der nun hoffentlich in Kürze auch von Hamburg verabschiedete Wärmelastplan stellt aus gewässerökologischer Sicht bereits einen Kompromiss mit den Interessen der Wirtschaft dar. Vor diesem Hintergrund ist eine schnelle Umsetzung geboten und es darf vor allem zukünftig keine Ausnahmeregelungen mehr geben", so Manfred Braasch.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040/ 600387 12


Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/artikel/waermelastplan-tidelbe-ohne-alternative/