19. Juni 2008
Vattenfall schädigt Fischfauna in der Elbe
Der Energiekonzern Vattenfall gefährdet mit seiner jüngsten Planung die Fischfauna in der Elbe. Am Wehr Geesthacht soll nach aktuellen Informationen des Unternehmens eine Wasserkraftanlage mit einer Leistung von bis zu 10 MW gebaut werden. Diese Anlage wird gerade für die besonders geschützten Wanderfischarten wie Lachs und Meerneunaugen nach Einschätzung der BUND-Landesverbände Schleswig-Holstein und Hamburg zur regelrechten Todesfalle.
Die Planung der Wasserkraftanlage hat auch in Bezug auf das umstrittene Kohlekraftwerk Moorburg eine besondere Brisanz. Vattenfall will im Rahmen dieses Projektes als so genannte Schadensminderungsmaßnahme für die problematische Kühlwasserentnahme am Wehr Geestacht eine zusätzliche Fischtreppe bauen. Die für die Fischfauna positiven Effekte würden aber durch die nun zusätzlich geplante Wasserkraftanlage völlig konterkariert.
»Vattenfall entpuppt sich durch seine aktuellen Kraftwerksplanungen mehr und mehr zum Totengräber der Elbfische. Jetzt versucht das Unternehmen auch noch unter dem Deckmantel der regenerativen Energieerzeugung am sprichwörtlichen Nadelöhr für den gesamten Fischzug in der Elbe ein Wasserkraftwerk zu errichten«, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Der BUND fordert, dass die Erzeugung von Strom aus Wasserkraft grundsätzlich standortbezogen geprüft werden muss, um schädigende Auswirkungen speziell auf die Fischfauna zu vermeiden. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie misst insbesondere dem Aspekt der Durchgängigkeit von Fließgewässern eine hohe Bedeutung bei.
»Einen generellen Freibrief für die regenerative Stromerzeugung aus Wasserkraft darf es daher auch in der öffentlichen Wahrnehmung nicht geben«, warnt Sybille Macht-Baumgarten, Landesvorsitzende des BUND Schleswig-Holstein.
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