BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


11. September 2009

Vattenfall-Anzeigenkampagne grenzt an Verbrauchertäuschung

In den heute in vielen Hamburger Printmedien geschalteten Werbeanzeigen vergleicht der Energiekonzern Vattenfall seinen Tarif „Natur Privatstrom" mit dem neuen Premiumtarif „Horizont" von Hamburg Energie und stellt sich als „günstiger" dar. Dieser Vergleich ist aus Sicht des BUND nicht korrekt und grenzt an Verbrauchertäuschung.

Der Vattenfall-„Natur Privatstrom" stammt zu etwa 80 Prozent aus Wasserkraft aus Norwegen und zu ca. 20 % aus übriger Erzeugung nach dem Energie-Einspeise-Gesetz (EEG). Das Angebot von Hamburg Energie im Tarif „Horizont" stammt hingegen zu 100 % aus Windkraft aus der Region und verfolgt damit eine konsequentere ökologische Ausrichtung. Dies rechtfertigt auch den etwas höheren Arbeitspreis, zumal Hamburg Energie dadurch den Ausbau zusätzlicher Erzeugungskapazitäten in Norddeutschland finanzieren will. Am ehesten wäre der Vattenfall-Tarif noch mit dem Einsteiger-Tarif von Hamburg Energie („Tor zur Welt") zu vergleichen. Dieser Strom stammt zu 91 % aus Wasserkraft und zu 9 % aus regionaler Kraftwärmekopplung. Hier liegen beide Tarife etwa gleich auf, Hamburg Energie ist sogar 0,1 Cent im Arbeitspreis günstiger.

„Vattenfall will offenbar mit seiner aggressiven Anzeigenkampagne den Start des kommunalen Anbieters Hamburg Energie systematisch torpedieren. Die Wahl des Slogans „Energie für Hamburg", der Einsatz des Hamburg-Wappens und der unseriöse Vergleich der Stromtarife setzen zudem bewusst auf die Verwirrung des Verbrauchers", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Das Ökostrom-Angebot von Vattenfall ist für den BUND Hamburg ohnehin nur ein Alibi. Lediglich 0,006 % der von Vattenfall Europe jährlich verkauften Strommenge ist über das ok-power-Label (EnergieVision e.V.) als „grüner" Strom zertifiziert. Der Energiekonzern Vattenfall gilt weiterhin zu Recht als der klimaschädlichste Anbieter auf dem deutschen Strommarkt. So gehören die Vattenfall-Braunkohlekraftwerke wie Boxberg oder auch das geplante Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg zu den größten Klimakillern im Energiebereich.

Der BUND Hamburg ruft die Hamburger Haushalte auf, dieses Vorgehen von Vattenfall mit einem Anbieterwechsel abzustrafen, mittlerweile gibt es genügend seriöse und günstige Anbieter am Markt.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 - 600 387 12


Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/artikel/vattenfall-anzeigenkampagne-grenzt-an-verbrauchertaeuschung/