BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


11. Mai 2009

Umweltzone in Hamburg überfällig

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Einführung einer Umweltzone auch in Hamburg und dem jüngsten Urteil des Verwaltungsgerichtes Hannover sehen die beiden Umweltverbände BUND und NABU den Hamburger Senat in der Pflicht, unverzüglich eine Umweltzone in der Hansestadt einzuführen.

„Gerade im Hinblick auf die Luftbelastung mit Stickoxiden ist die Situation in Hamburg unhaltbar. Alle straßenbezogenen Messstationen liegen deutlich über dem ab 2010 geltenden Grenzwert. Der schwarz-grüne Senat ist nun gefordert, die im Koalitionsvertrag versprochene Umweltzone noch in diesem Jahr einzurichten", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Aktuelle Auswertungen der bereits seit einem Jahr eingeführten Umweltzone in Berlin zeigen deutlich, dass dieses Instrument greift. Laut Berliner Senat sind der Dieselrußausstoß um bis zu 22 % und der Stickoxidausstoß um 10 % im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.

Insbesondere den von Wirtschafts- und Einzelhandelsverbänden prophezeiten Umsatzeinbußen in der Innenstadt halten die Verbände entgegen, dass seit Einführung der Umweltzone in über 25 deutschen Städten dafür keine wirklich belastbaren Hinweise vorliegen. „Diese Warnungen sind der übliche Reflex auf notwendige Maßnahmen im Umweltbereich und übersehen die Krebsgefahr, die gerade von den kleinen Rußpartikeln ausgeht", so Alexander Porschke, stellv. Vorsitzender des NABU Hamburg. Einzelhandelsvertreter in Karlsruhe und Mannheim sehen beispielsweise nach der dortigen Einführung der Umweltzone keinerlei Einfluss auf die Umsätze.

Beide Verbände betonen ergänzend, dass die Umweltzone nicht das einzige Instrument in der Verkehrspolitik zur Verbesserung der Hamburger Luftverhältnisse bleiben darf. Die Prüfung einer City-Maut, eine verbesserte Parkraumbewirtschaftung in der Innenstadt, der Ausbau der Fahrradwege und eine Attraktivitätssteigerung des ÖPNV seien ebenfalls unerlässlich.

Für Rückfragen:
Paul Schmid, Pressesprecher d. BUND Hamburg, Tel. 040 - 600 387 12


Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/artikel/umweltzone-in-hamburg-ueberfaellig/