BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


20. Mai 2006

Stromfresser stoppen, Klima schützen, Geld sparen!

Mit der heutigen Protestaktion vor der Hamburger SATURN-Filiale will der BUND auf die klimaschädliche Preis- und Sortimentspolitik der Media-Saturn-Holding auf-merksam machen. Mit angeblichen »Preisbrechern« betreibt Saturn Augenwische-rei, da häufig die Folgekosten eines hohen Stromverbrauchs besonders bei Haus-haltsgeräten bei einer durchschnittlichen Nutzung von 15 Jahren gravierend sind und die Verbraucher auf Dauer belasten.  

Der BUND-Bundesverband hat in einer Studie herausgefunden, dass die Media-Saturn-Holding Kühl-Gefrier-Kombinationen verkauft, die im Durchschnitt 300 Kilo-wattstunden im Jahr benötigen. Wirklich effiziente Geräte verbrauchen nur die Hälfte. Über 15 Jahre Nutzung können so bis zu 400 € gespart und das Klima ge-schont werden. Kühlschränke sind heute nur noch sparsam, wenn sie nach EU-Label in die Klassen »A+« oder »A++« eingestuft werden. Die angebliche Strom sparenden Geräte der Kategorie »A« verbrauchen bis zum Doppelten der Energie-menge eines wirklich sparsamen Gerätes.

Im Bereich der Unterhaltungselektronik ist die fehlende Stand-by-Abschaltung be-sonders problematisch. Allein durch den Stand-by-Modus entstehen dem Verbrau-cher über 90 € Stromkosten im Jahr. »Die Einsparpotenziale sind gigantisch, wür-den in der ganzen Bundesrepublik die unnötigen Stand-by-Verbräuche wegfallen, könnte beispielsweise der Neubau eines klimaschädlichen Kohlekraftwerks wie in Hamburg-Moorburg einfach »eingespart« werden«, so Manfred Braasch, Ge-schäftsführer des BUND Hamburg. Daher fordert der BUND, dass nur noch Geräte mit »echtem« Ausschalter verkauft werden und das Saturn entsprechenden Druck auf die Hersteller ausübt.  

Der Metro-Konzern selbst stellt sich in seinem Nachhaltigkeitsbericht gern als öko-logisch orientiertes Unternehmen dar. Leider fehlen dazu überprüfbare Zahlen. Manfred Braasch sagt dazu: »Es ist doch Augenwischerei, sich als »ökologisch ori-entiertes« Unternehmen darzustellen und seine Sortimentspolitik aber eben nicht nach dem neusten Effizienzstandard auszurichten.«

In einer Stellungnahme zu den Aktionen vom letzen Wochenende versucht die Me-dia-Saturn-Holding sich mit dem Hinweis auf den mündigen und gut informierten Bürger aus der Verantwortung zu stehlen. Dieser mündige Bürger allerdings wird von SATURN selbst mit Falschinformationen versorgt. So fehlt z. B. in der aktuellen SATURN-eigenen Kaufberatungsbroschüre zu Kühl- und Gefrierkombinationen der Hinweis auf »A+«- und »A++«-Geräte vollständig. Stattdessen gilt hier noch immer: »Ergebnisse der Kategorie »A« und »B« stehen für besonders sparsame Geräte.«

Der BUND Hamburg bedauert, dass Herr Carsten Strese, Geschäftsführer des SATURN Hamburg, der Einladung zu einem Pressegespräch offensichtlich auf-grund einer Anweisung der Konzernleitung nicht gefolgt ist.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12


Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/artikel/stromfresser-stoppen-klima-schuetzen-geld-sparen/