BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


24. Juni 2005

»Sprung über die Elbe« auf Kosten der Natur

Inmitten Tausender Exemplare des seltenen Klappertopfes, der Blume des Jahres 2005, informierten der BUND und die Stiftung Naturschutz Hamburg am Freitag über den besonderen Wert der Wiesen in Wilhelmsburg und deren Bedrohung durch die Pläne des Hamburger Senats.

Für die Stiftung Naturschutz Hamburg erklärte Loki Schmidt, dass nicht nur der Klappertopf alleine schützenswert ist, sondern der gesamte Lebensraum dieser Pflanze: wechselfeuchte Wiesen mit teilweise hohen Wasserständen, die im Zuge der modernen Landwirtschaft nicht nur in Hamburg selten geworden sind.

Geht es nach dem Hamburger Senat, sollen im Bereich des Siedenfelder Wegs im Rahmen des Projekts »Wohnen in der Landschaft« 600 Wohneinheiten entstehen, die das Gebiet nachhaltig verändern würden. BUND-Vorsitzender Harald Köpke sprach von über 50 Rote-Liste-Arten, die neben dem bundesweit bedeutsamen Bestand des »Großen Klappertopfes« hier einen Lebensraum gefunden hätten. Außerdem lebe in dem nach § 28 des Hamburger Naturschutzgesetzes besonders geschützten Biotop die größte Kiebitzkolonie Hamburgs.

Grundsätzlich steht der BUND dem Senatsprojekt »Sprung über die Elbe« positiv gegenüber. Allerdings müsse man sich endgültig von den alten Konzepten verabschieden und eine Planung vorlegen, die die Interessen der Menschen vor Ort ebenso berücksichtigt wie die Belange des Naturschutzes.

Harald Köpke: »Wilhelmsburg kann nur gewinnen, wenn neben der Lösung der sozialen und bildungspolitischen Fragen auf eine konsequente Schonung der Natur- und Kulturlandschaft und auf flächensparendes und ökologisches Bauen gesetzt wird. Das Bauprojekt »Wohnen in der Landschaft« im Bereich Kirchdorf erfüllt diese Kriterien jedenfalls nicht.«

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Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/artikel/sprung-ueber-die-elbe-auf-kosten-der-natur/