14. Juni 2010

„Sparklausur": Stadtbahn ist keine schwarz-grüne Jongliermasse

Der BUND Hamburg warnt den schwarz-grünen Senat davor, die Planung für die Wiedereinführung der Stadtbahn im Rahmen der Haushaltskonsolidierung aufzugeben oder zu verschieben.

„Die Stadtbahn ist keine schwarz-grüne Jongliermasse, deren Umsetzung vom Ergebnis des Volksentscheids zur Schulreform oder der Realisierung anderer Projekte abhängig gemacht werden darf", mahnt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. „Die Kosten für das neue Verkehrsmittel betragen nur einen Bruchteil des volkswirtschaftlichen Schadens, der durch regelmäßige Staus sowie die verkehrsbedingte Lärm- und Luftbelastung in der Stadt verursacht wird", so der BUND-Geschäftsführer. Zudem seien die Stadteile Steilshoop und Bramfeld hinsichtlich der Nahverkehrsanbindung deutlich unterversorgt, eine Lösung zum Nulltarif gebe es hier ohnehin nicht.

Auch Busse können laut BUND eine effiziente Stadtbahn nicht ersetzen. Mit ihnen sei das Fahrgastaufkommen auf dem geplanten Streckenabschnitt bereits heute zeitweilig nicht mehr zu bewältigen. „Wer jetzt einen Stopp oder die Verschiebung des Projekts fordert, blockiert nicht nur eine ökologisch-nachhaltige Verkehrspolitik, sondern lähmt gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung in der Stadt."

Für den BUND ist der derzeit geplante Streckenabschnitt auch nur der Einstieg in eine grundlegende Modernisierung der Hamburger Verkehrspolitik. Der zügige Ausbau des Netzes auf mindestens 40 km Streckenlänge sei für eine moderne Metropole wie Hamburg von größter Bedeutung. In den nächsten Jahrzehnten gelte es, die Straßen zu entlasten, Lärm und Luftschadstoffe zu reduzieren, weitere unterversorgte Stadtteile an den schienengebundenen ÖPNV anzuschließen und so auch im Verkehrssektor einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

„Insbesondere die CDU hat in der Vergangenheit bei teuren, aber strittigen Prestigeprojekten wie etwa der U-Bahn U 4 keine haushaltsbezogenen Bedenken angemeldet. Hier lagen die Kosten pro Streckenkilometer bei über 70 Mio. Euro, bei der Stadtbahn sollen es rund 18 Millionen werden. Nun hat die CDU die Chance zu zeigen, dass ihr der öffentliche Nahverkehr insgesamt am Herzen liegt", so Braasch.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040/ 600 387 12




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