4. September 2013
Senatskanzlei blockiert Landschaftsschutzgebiet Wilhelmsburger Elbinsel
Der BUND Hamburg mahnt erneut die umgehende Ausweisung des ca. 740 Hektar großen Landschaftsschutzgebietes Wilhelmsburger Elbinsel an. Die Ausweisung ist seit Jahren angekündigt und eine breit abgestimmte Schutzgebietsverordnung liegt fertig in der Schublade. Gegenüber dem BUND Hamburg hatte die zuständige Umweltsenatorin Jutta Blankau mehrfach schriftlich und mündlich eine Ausweisung zugesichert. Offenbar blockiert jetzt die Senatskanzlei selbst das Verfahren.
Das geplante Landschaftsschutzgebiet zeichnet sich durch eine wertvolle Kulturlandschaft und eine große Artenvielfalt aus. Mit 55 in Hamburg und teils auch bundesweit gefährdeter Pflanzen ist ein hoher Anteil naturschutzfachlich bedeutender Arten im Gebiet vorhanden. Insbesondere das Vorkommen von neun in Hamburg stark gefährdeten Arten, darunter Fieberklee und Krebsschere, machen die hohe Schutzwürdigkeit der Biotope deutlich. Besonders hervorzuheben sind zudem die „Klappertopfwiesen". Der Große Klappertopf war Blume des Jahres 2005 und zeigt altes, extensiv genutztes Feuchtgrünland an. Die Fauna ist ebenfalls durch Artenreichtum gekennzeichnet. Die Nass- und Feuchtwiesen bieten im Zusammenhang mit den Gräben zahlreichen Vögeln, Amphibien, Fischen und Insekten einen wertvollen Lebensraum.
„Das Landschaftsschutzgebiet Wilhelmsburger Elbinsel muss endlich umgesetzt werden. Die Verordnung ist mit allen Ressorts mühsam abgestimmt. Offenbar bremst jetzt die Senatskanzlei aufgrund von Wohnungsbauprojekten oder neuen Logistikansiedlungen die Schutzgebietsausweisung aus und beschädigt damit auch die Glaubwürdigkeit der Umweltsenatorin", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressestelle, Tel. 040/ 600 387 12