10. April 2007
Noch mehr Gift im Hamburger Osten
Zum Ende der Einwendefrist gegen das geplante Kraftwerk Peute der Norddeutschen Affinerie (NA) übt der BUND heftige Kritik an der Konzeption und der Dimension der neuen Müllvebrennungsanlage.
»Mit dieser Anlage wird die Verbrennungskapazität für Abfälle in der Hansestadt glatt verdoppelt und das bei schlechterer Technik«, sagt BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch. In der Summe führe dies dazu, dass der Müllofen der Affi mehr Schadstoffe ausstoße, als alle bisherigen Müllverbrennunsanlagen in Hamburg zusammen.
Es sei unverantwortlich, mitten in einem Ballungsgebiet den Müll aus den Nachbarbundesländern mit zu verbrennen, kritisiert der BUND. »Für den in Hamburg anfallenden Müll werden keine weiteren Kapazitäten benötigt. Die Auswirkungen sind Mülltourismus und dicke Luft!«, so Manfred Braasch
Das Kraftwerk soll darüber hinaus nicht einmal einen Beitrag zur Fernwärmeversorgung der Hansestadt leisten. Stattdessen wird die gesamte Wärme an die Elbe abgegeben, obwohl diese bereits jetzt in der warmen Jahreszeit unter extremem Sauerstoffmangel leidet und in den letzten Jahren erstmals wieder Fischsterben in der Elbe zu beobachten sind.
»Wenn der NA-Vorstandsvorsitzende Werner Marnette seinen eigenen Strom produzieren will, ist die Gesundheit von über 200.000 Menschen im schon jetzt stark belasteten Hamburger Osten offensichtlich nachrangig«, so der BUND.
Überhaupt sollen Bürgerinteressen unter den Teppich gekehrt werden: Erstmals bekamen Parteien und Umweltverbände in der Hansestadt die Planungsunterlagen nicht mehr ausgehändigt, um ihre Stellungnahme abzugeben. »Eine Akteneinsicht in der Behörde ohne ausreichende und kostengünstige Kopiermöglichkeiten ist eine nicht akzeptable Einschränkung von Bürgerrechten!«, so Manfred Braasch.
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