9. August 2012
Luftqualität: Neue Messstation bestätigt Grenzwertüberschreitung
Die neue, seit März 2012 betriebene Messstation an der Willy-Brandt-Straße hat die erhebliche Belastung der Hamburger Innenstadt mit Stickoxiden bestätigt. Die jetzt verfügbare Auswertung der ersten drei Monate ergab eine Überschreitung des Grenzwerts um 60 %. In ähnlicher Größenordnung werden Belastungen an der Kieler Straße, der Max-Brauer-Allee, der Habichtstraße und der Stresemannstraße gemessen.
Außerdem haben Recherchen des BUND Hamburg ergeben, dass aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Belastung in den Bezirken Harburg und Bergedorf über den Grenzwerten liegt. Damit läge die Anzahl der Menschen, die in Stadtteilen leben, in denen die gesetzlichen Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) überschritten werden, noch deutlich über den offiziell genannten 220.000 Personen.
Als besonders problematisch stuft der BUND Hamburg das aktuelle Eingeständnis des Senates ein, trotz Fortschreibung des Luftreinhalteplans auch bis 2015 an der Einhaltung der Grenzwerte zu scheitern. Die Grenzwerte gelten seit dem 01.01.2010 und dienen vor allem der Gesundheitsvorsorge in Ballungsräumen. Hier offenbare sich, so der Verband, die Konzeptlosigkeit des Senates in der Umwelt- und Verkehrspolitik.
Der BUND verstärkt nun nach der Sommerpause die Unterschriftensammlung für die Volkspetition HAMBURG ATMET AUF und bittet die Hamburgerinnen und Hamburger um Unterstützung. 10.000 Unterschriften sind notwendig, damit sich die Bürgerschaft mit dem Problem befassen muss. „Offenbar braucht es den Druck der Hamburger, damit etwas für die Luftreinhaltung getan wird. Senat und Regierungsfraktion dürfen das Problem nicht weiter aussitzen“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Für Rückfragen: Manfred Braasch, T.: 040 – 600 387-12
Weitere Infos zur Kampagne „HAMBURG ATMET AUF“ unter:
www.bund-hamburg.de