BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


22. September 2011

Hamburger Regierung auf Kohlekurs

Die Hamburger Regierung schlägt sich auf die Seite der Kohlelobby und begrüßt das morgen im Bundesrat zur Abstimmung stehende CCS-Gesetz. Lediglich die so genannte Länderklausel stößt noch auf Kritik, eine Standortsuche soll nach Auffassung des SPD-Senats in der ganzen Republik möglich sein. Damit kämen auch Gesteinsschichten unter dem Stadtteil Billstedt in Betracht. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften hatte neben rund 400 weiteren Standorten für ein CCS-Lager auch Hamburg-Billstedt aufgeführt.

Die CCS-Technik dient in erster Linie dazu, klimaschädliche Kohlekraftwerke wieder salonfähig zu machen. Die aufwändige Abspaltung von CO2 bedeutet aber einen enormen Wirkungsgradverlust der Kraftwerke bei der Stromproduktion und damit einen erhöhten Ressourcenverbrauch. Außerdem würde der Einsatz dieser Technik zu einer Verdoppelung der Stromgestehungskosten führen.

Die Einlagerung und Verpressung von CO2 gilt zudem als risikobehaftet. Eine Sicherung über viele tausend Jahre ist kaum möglich. Besonders problematisch wäre eine Verpressung unter der Nordsee, die von der Bundesregierung ebenfalls in Betracht gezogen wird und durch das Gesetz möglich gemacht werden soll.

„Mit dem Signal, die teure, unsinnige und ökologisch bedenkliche CCS-Technik zu fördern, stellt sich die Hamburger Regierung auf die Seite der Kohle-Lobby und behindert damit einen konsequenten Ausbau der ‚Erneuerbaren’. Eine ökologische Energiewende ist mit diesem Senat offenbar nicht zu machen", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Weitere Infos auch unter: http://www.bund.net/ccs-gesetz-stoppen

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 - 600 387 12


Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/artikel/hamburger-regierung-auf-kohlekurs/