31. Januar 2013
Energiegipfel - Erfahrungsaustausch ohne Konfliktlösung
Nach dem heutigen Energiegipfel, zu dem der Erste Bürgermeister Olaf Scholz Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Verbänden eingeladen hat, kommt Manfred Braasch, Geschäftsführer des BUND Hamburg zu folgendem Fazit:
„Der Erfahrungsaustausch hat einen Wert an sich, in Hamburg gibt es zahlreiche parallele Aktivitäten zum Thema Klimawandel und Energiewende, die stärker zusammengebunden werden müssen. Konfliktlinien allerdings, die sich etwa aus der Kürzung des Klimaschutzprogramms oder des geplanten Volksentscheids zu den Energienetzen ergeben, bleiben ungeklärt. Von einer wirklichen Energiewende sind wir damit noch weit entfernt", sagt Manfred Braasch, Geschäftsführer des BUND Hamburg.
Weitere wichtige Themen sollen zudem erst auf weiteren Treffen angesprochen werden. Dort soll es u. a. um die Entwicklung des Wärmemarktes in Hamburg gehen. Der Wärmemarkt bietet gewaltige Einsparpotenziale beim CO2-Austoß. Gerade private Haushalte setzen bis zu 90 Prozent der Energie für Heizen und Warmwasser ein.
Die vertraglichen Vereinbarungen zwischen der Stadt Hamburg und dem Unternehmen Vattenfall sind aus Sicht des BUND allerdings nicht geeignet, die Energiewende auf dem Wärmesektor voranzubringen. Insbesondere eine Aufteilung des jetzigen Fernwärmenetzes in Subnetze, die stärker erneuerbare Energie integrieren und schneller an einen abnehmenden Wärmebedarf angepasst werden könnten, ist durch die Entscheidung für ein Großkraftwerk in Wedel verbaut. Das Gutachten zum Masterplan Klimaschutz der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) hatte im Jahr 2010 eine solche Aufteilung in Subnetze noch als „zweckmäßigste Maßnahme" bezeichnet.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 - 600 387-12