BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


3. Mai 2010

Elbvertiefung: Auch Kompromisslösung ökologisch nicht tragbar

Die heute bekannt gewordenen Gespräche zwischen Vertretern der Senatskanzlei und der Hafenwirtschaft sind nach Einschätzung des BUND und des WWF vorrangig Ausdruck der neuen Rechtslage. Im August 2009 mussten das Bundesverkehrsministerium und die Hamburger Wirtschaftsbehörde einräumen, dass das Europäische Naturschutzrecht bei der geplanten Elbvertiefung massiv tangiert wird und ein Ausnahmeverfahren in Brüssel beantragt werden muss. Dies hat auch zur Konsequenz, dass Alternativen zum eigentlichen Projekt geprüft werden müssen. „Sondierungsgespräche vor diesem Hintergrund sind plausibel, die Senatskanzlei wäre schlecht beraten, dies nicht zu tun. Die Hafenwirtschaft sollte daher von den üblichen hysterischen Reflexen Abstand nehmen“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

„Es besteht ein dringender Renaturierungsbedarf für die Tideelbe. Vor dem Hintergrund der dramatischen Zunahme der Verschlickung, der Zerstörung natürlicher Ufer und der Sauerstoffprobleme während der letzten Jahre lehnen wir jede weitere Vertiefung ab“, stellt Beatrice Claus von der Umweltstiftung WWF klar. Im Übrigen gibt es aus Sicht des BUND und des WWF keine neuen Erkenntnisse. Die sogenannte “Elbvertiefung light“ war bereits während der schwarz-grünen Koalitionsverhandlungen 2008 in Spiel gebracht worden. 

Für Rückfragen: 

Manfred Braasch, BUND Hamburg, T: 040 - 600 387 12
Beatrice Claus, WWF, T: 040 – 530 200-119


Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/artikel/elbvertiefung-auch-kompromissloesung-oekologisch-nicht-tragbar/