20. Juni 2006
Der Elbe geht erneut die Luft aus / BUND erbittet Hinweise auf Fischsterben
Seit zwei Wochen sinkt der Sauerstoffgehalt in der Elbe bei Hamburg kontinuierlich ab und droht in den nächsten Wochen wieder unter die für Fische kritische Grenze von 3 mg O2/l zu fallen. Der BUND Hamburg bittet nun die Hamburger Bevölkerung, den BUND zu informieren, wenn entlang der Elbe gehäuft tote Fische angeschwemmt werden (Grünes Telefon: 040 – 600 386-13).
Erst im letzten Sommer hatte es an den Mess-Stationen Seemannshöft und Blankenese ein neues Rekordtief für den Sauerstoffgehalt gegeben, die Werte lagen unter 1 mg O2/l. Vergleichbare Werte wurden zuletzt vor 13 Jahren erreicht. Die Messwerte in diesem Jahr zeigen sehr deutlich, das die Sauerstoffwerte bereits bei leicht ansteigenden Wassertemperaturen regelrecht einbrechen, ein klarer Beleg für den gestörten Zustand der Elbe (siehe beiliegende Grafik).
»Seit der letzten Elbvertiefung stellen sich immer wieder kritische Sauerstoffwerte ein, was mittlerweile regelmäßig zu lokalen Fischsterben führt. Wir hoffen nun in den nächsten Wochen auf Hinweise aus der Hamburger Bevölkerung, um das Ausmaß des Fischsterben besser beurteilen zu können«, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
In Hinblick auf die nächste Elbvertiefung geht der BUND Hamburg davon aus, dass weitere gravierende ökologische Probleme auftauchen werden und sich das Sauerstoffproblem nochmals verschärft. Die Dimension des neuen Eingriffs zeigt sich allein schon bei der Baggermenge. Wurden 1999 noch ca. 13 Mio. m³ Sediment bewegt, sollen es diesmal 38 Mio. m³ sei.
»Am Anfang eines vorausschauenden Managements der Tideelbe, wie es aktuell der Wirtschaftssenator fordert, muss konsequenter Weise also ein Ausstieg aus der Vertiefungsspirale stehen«, so Manfred Braasch.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040-600 38 712
Gern schicken wir eine Grafik über die aktuelle Entwicklung der
Sauerstoffwerte als pdf-Datei zu. Anfragen bitte per eMail unter ›presse.hamburg@bund.net‹
Für Rücksprachen:
Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
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presse.hamburg@bund.net Tel.: (040) 600387-12