6. November 2007
Bericht der „Vattenfall-Experten“: AKW Krümmel und Brunsbüttel nie wieder ans Netz!
Der heute vorgestellte Abschlussbericht der Vattenfall-eigenen Expertenkommission bestätigt den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in seiner Kritik am Unternehmen. Der Umweltverband sieht weiterhin hohe Sicherheitsrisiken für die AKW Brunsbüttel und Krümmel und hält die Sicherheit der Bevölkerung nur durch ein endgültiges Abschalten der beiden Pannen-Reaktoren für gewährleistet.
»Der Bericht der von Vattenfall bezahlten Experten setzt die Linie des Unternehmens nahtlos fort«, so die schleswig-holsteinische BUND-Vorsitzende Sybille Macht-Baumgarten. »Störfälle im Betrieb werden zunächst verschwiegen, dann verharmlost und kleingeredet. Die Vattenfall-Experten stellen ihrem Auftraggeber den erwünschten Persilschein aus, wesentliche Kritik wird nur an der Informationspolitik des Unternehmens geübt.«
Vattenfall strebe auch in Zukunft keine grundlegende Verbesserung der Sicherheitskultur an und beweise damit seine mangelnde Eignung als Betreiber. Das Unternehmen reagiere lediglich auf einige der skandalösen Missstände aus der Vergangenheit.
»Obwohl zum Ablauf und zu den Ursachen des Störfalls in Krümmel noch immer viele Fragen offen sind, kündigt Vattenfall nur kleinere technische Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit an. So etwas kann nicht funktionieren. Bevor die Zwischenfälle in Krümmel und Brunsbüttel nicht vollständig aufgeklärt sind, macht es keinen Sinn, technische Änderungen vorzunehmen«, stellt Manfred Braasch, BUND-Geschäftsführer in Hamburg fest.
Die vielen Verbesserungsvorschläge für Arbeits-Abläufe und die Kommunikation bei Störfallen würden belegen, dass massive Unzulänglichkeiten in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel geherrscht haben. Deshalb könne nicht das Gewinnstreben von Vattenfall, sondern allein die Sicherheit der Bevölkerung das entscheidende Kriterium für jede Entscheidung über die Atomkraftwerke sein. Für den BUND ist deshalb die Stilllegung beider AKW weiter zwingend.
Wenn Vattenfall-Chef Lars G. Josefsson erklärt, die Reaktoren würden nur ans Netz kommen, wenn alle Fragezeichen geklärt sind, dann kann das für den BUND nur bedeuten, dass sie endgültig stillgelegt werden müssen.
»Ministerin Trauernicht ist jetzt in der Verantwortung, Brunsbüttel und Krümmel nicht wieder ans Netz gehen zu lassen. Beide Atomkraftwerke haben grundlegende Sicherheitsprobleme«, fordern die beiden BUND-Landesverbände.
Kontakt:
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Hans-Jörg Lüth, BUND Schleswig-Holstein, T:0431- 66060-20
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