25. Juli 2008

Auslieferung A 380: Airbus und Hansestadt bleiben adäquaten Ausgleich für die Zerstörung des Mühlenberger Lochs bis heute schuldig

Vor dem Hintergrund der ersten Auslieferung einer A 380 durch das Airbuswerk in Hamburg-Finkenwerder am kommenden Montag weist der BUND Hamburg darauf hin, dass auch acht Jahre nach dem Eingriff in das Europäische Schutzgebiet Mühlenberger Loch deutlich weniger als 50 % der Ausgleichsverpflichtungen erfüllt sind.

Erst vor kurzem wurde letztinstanzlich durch das OVG Schleswig (Az. LB 15/06) die ursprünglich geplante Ausgleichsmaßnahme Haseldorfer Marsch gestoppt und damit die bereits frühzeitig vorgetragene Auffassung der Naturschutzverbände bestätigt: Ein bereits hochwertiges Naturschutzgebiet kann nicht für die Zerstörung eines anderen hochwertigen Schutzgebietes als Ausgleich herhalten.

Die zweite bedeutsame Ausgleichsmaßnahme Hahnöfer Sand ist zwar umgesetzt, funktioniert aber nicht richtig. Laut jüngstem Monitoringbericht der Stadt Hamburg zur Entwicklung der Vogelbestände sind die Bestände der wichtigen Leitart Löffelente fast komplett eingebrochen. Nach vier Jahren seit Umsetzung der Maßnahme zeigt sich eine äußerst problematische Entwicklung: Sollten laut ursprünglicher Planung bis zu 1.000 Löffelenten im Bereich Hahnöfer Sand rasten, waren es seit 2004 maximal 100 Tiere. Da in diesem Jahr 2008 zudem eine zunehmende Aufschlickung wichtiger Flachwasserbereiche zu verzeichnen ist, droht laut Gutachter der Stadt die noch vorhandene „Resteignung“ als Rastgebiet für die Löffelente gänzlich zu verschwinden.

„Am Tag der Auslieferung der A 380 gleicht die aktuelle Bestandsaufnahme in Bezug auf die gesetzlichen Ausgleichsverpflichtungen einer Bankrotterklärung der Stadt Hamburg und wirft auch einen langen Schatten der Verantwortungslosigkeit auf das Unternehmen Airbus. Jeder Schluck Sekt müsse da im Halse stecken bleiben “, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Für Rückfragen: Manfred Braasch, Tel. 040 600 387 12, mobil: 0172 408 3401

Gern schicken wir eine Grafik zur Auswertung der Monitoringberichte über die Löffelentenbestände auf Hahnöfer Sand als pdf zu.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




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