27. März 2008
Ausgleich Mühlenberger Loch: Löffelentenbestände auf Hahnöfersand nahezu zusammengebrochen
Laut jüngstem Monitoringbericht der Stadt Hamburg zur Entwicklung der Vogelbestände im Kompensationsgebiet Hahnöfersand sind die Bestände der Löffelente nahezu zusammen gebrochen. Damit bestätigt sich die Einschätzung des BUND, dass die Maßnahme als Ausgleich für die Zerstörung des Mühlenberger Lochs in Bezug auf die wichtige Leitart Löffelente gescheitert ist.
Sollten laut ursprünglicher Planung im Bereich der Kompensationsmaßnahme Hahnöfersand bis zu 1.000 Löffelenten in dem Gebiet rasten, waren es in den letzten Jahren ohnehin maximal 100 Tiere. Da nun aber aufgrund einer zunehmenden Aufschlickung wichtige Flachwasserbereiche verschwinden, wird auch die 'Resteignung' als Rastgebiet für die Löffelente verschwinden. »Die Entwicklung ist dramatisch und eines der wesentlichen Ziele der Kompensationsmaßnahme damit gescheitert. Die Stadt Hamburg erfüllt damit nicht seine Ausgleichsverpflichtungen«, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Zwar hat Ende letzten Jahres die EU-Kommission das vom BUND Hamburg eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren wegen fehlender Ausgleichsmaßnahmen eingestellt. Dies geschah aber mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass Brüssel die weitere Entwicklung der Löffelentenbestände abwarten wolle. Nun ist der Zusammenbruch der Bestände bestätigt, die Gutachter selber sehen die Eignung des Gebietes zunehmend kritisch.
»Die Stadt Hamburg und ihre neue Regierung – egal welcher Couleur – muss noch in diesem Jahr ein Konzept vorlegen, wie dieses Problem 8 Jahre nach dem Eingriff in das Mühlenberger Loch endlich gelöst werden soll«, fordert Manfred Braasch.
Gern schicken wir Ihnen den offiziellen Monitoringbericht als pdf zu.
Für Rücksprachen:
Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email:
presse.hamburg@bund.net Tel.: (040) 600387-12