Ausgleich Mühlenberger Loch: Hamburg meldet Holzhafen als EU-Schutzgebiet nach

Aus einem an den BUND Hamburg adressierten aktuellen Schreiben der EU-Kommission geht hervor, dass Hamburg gegenüber Brüssel zugesichert hat, den Holzhafen bei Kaltehofe als EU-Vogelschutzgebiet nachzumelden. Das etwa 18 Hektar große Gebiet hatte sich in den letzten Jahren als Rastgebiet für die Löffelente entwickelt, nachdem die eigentlich für diese Art vorgesehene Ausgleichsmaßnahme Hahnöfersand von den Tieren nicht angenommen wurde.

„Endlich kommt Bewegung in die Sache, ein wichtiges Rastgebiet für die Löffelente wird nun europarechtlich gesichert. Zehn Jahre nach dem Eingriff in das Mühlenberger Loch gesteht Hamburg mit diesem Schritt das Scheitern des ursprünglichen Konzepts ein und bessert endlich nach. Es ist für den Stellenwert des Naturschutzes in Hamburg leider bezeichnend, dass die Hansestadt einer gesetzlichen Ausgleichsverpflichtung erst nach zähem und jahrelangem Ringen nachkommt", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Der BUND Hamburg hatte zuletzt im Februar bei der zuständigen Generaldirektion in Brüssel nachgehakt, wie der notwendige Ausgleich gewährleistet werden soll.

Ungewiss bleibt der Ausgang des Planfeststellungsverfahrens zur Öffnung der Borghorster Elbwiesen. Dieses Verfahren soll am 21. März 2011 eröffnet werden. Die ursprüngliche Planung, die Tide frei einströmen zu lassen, soll allerdings nicht umgesetzt werden. Über ein technisches Bauwerk soll der Tideeinfluss geregelt werden, um extreme Hochwassersituationen für die Anwohner zu vermeiden.

„Noch ist nicht klar, ob diese „Ersatz-Ersatz-Maßnahme" für die Haseldorfer Marsch die naturschutzfachlich gewünschten Effekte dauerhaft erzielen wird. Der BUND Hamburg wird die Unterlagen aufmerksam prüfen", sagte Manfred Braasch mit Blick auf das anstehende Verfahren.

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