BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


29. September 2010

Atompolitik: Bürgerschaftsbeschlüsse sind Makulatur

Mit dem gestrigen Beschluss des Energiekonzeptes durch die Bundesregierung werden die Bürgerschaftsbeschlüsse von Schwarz-Grün zur Makulatur. Als kleinsten gemeinsamen Nenner hatte man sich darauf verständigt, dass die umstrittenen Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel nicht mehr ans Netz gehen sollen. Nun ist klar, dass Brunsbüttel acht Jahre und Krümmel sogar 14 Jahre länger laufen sollen.

Der BUND Hamburg fordert den neuen Hamburger Senat auf, sich in der aktuellen Debatte um die Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke klar zu positionieren. Während die zuständige Fachsenatorin Anja Hajduk erst vor kurzem auf der 74. Umweltministerkonferenz in Bad Schwandau zu Protokoll gegeben hat, dass „Hamburg eine Laufzeitverlängerung ablehnt", vollführt die schwarz-grüne Koalition in der öffentlichen Debatte einen unverantwortlichen Eiertanz und drückt sich in dieser zentralen energiepolitischen Fragestellung vor einer eindeutigen Aussage.

„Der Energiekonzern Vattenfall will die „Schrottreaktoren" Krümmel und Brunsbüttel spätestens 2011 wieder anfahren. Hamburg ist also direkt von der nun vorliegenden Entscheidung zur Laufzeitverlängerung betroffen und die Regierung der Europäischen Umwelthauptstadt 2011 taucht ab", kritisiert Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Aufgrund der Laufzeitverlängerung drohe den Unternehmen der Erneuerbaren Energien hingegen ein Rückschlag, da die Ausbaudynamik gebremst werde und der Strom der Atommeiler die Netze „verstopfe". „Die Laufzeitverlängerung gefährdet somit auch die von Bürgermeister Ahlhaus erklärte Absicht, in Hamburg ein „Silicon Valley" der Umwelttechnologien zu schaffen", so Braasch.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND Hamburg, T: 040 - 600 387 12


Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/artikel/atompolitik-buergerschaftsbeschluesse-sind-makulatur/