5. September 2006
5. Nachhaltigkeitskonferenz: Viel Gerede und keine politischen Konsequenzen
Auf der morgen stattfindenden 5. Nachhaltigkeitskonferenz des Hamburger Senates werden zwar erneut interessante Themen angesprochen, einen Einfluss auf die reale Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik in Hamburg hat dies wie auch schon bei den Vorgängerveranstaltungen aber nicht.
»Es ist an der Zeit, kritisch zu hinterfragen, was solche Veranstaltungen eigentlich für die Sache bringen. Es trifft sich mit großem Aufwand die immer gleiche ›Fan-Gemeinde‹, der Einfluss auf die wesentlichen Entscheidungen des Hamburger Senates ist aber gleich null«, sagte Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Aus Sicht des BUND entwickelt sich Hamburg nicht nachhaltig, dazu einige Beispiele:
- Die Hansestadt schraubt weiterhin seinen Flächenverbrauch nach oben, im Vergleich zu den 90er Jahren werden pro Jahr fast 60 % mehr Flächen versiegelt.
- Der gesundheitsschädliche Lärmpegel in der Stadt nimmt weiter zu, wirksame Ergänzungen des ÖPNV wie die Stadtbahn sind in der Stadt nicht gewünscht.
- Für den Klimaschutz wird deutlich zu wenig getan, obwohl Hamburg eins zu eins von einem ansteigenden Meeresspiegel betroffen ist.
- Die nächste Elbvertiefung, die die ökologischen Probleme an der Unterelbe nochmals deutlich verstärken wird, soll um jeden Preis - trotz Alternativen - durchgesetzt werden.
- Wichtige Planungsinstrumente für eine nachhaltige Stadtentwicklung werden zur Bedeutungslosigkeit reformiert und die Naturschutzverwaltung zerschlagen.
»Hamburg hat es dringend nötig, sich einer ehrlichen Debatte über seine Nachhaltigkeitsstrategie zu stellen. Die Nachhaltigkeitskonferenzen der bisherigen Ausprägung sind dazu aber ungeeignet«, so der BUND Hamburg.
Für Rücksprachen:
Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email:
presse.hamburg@bund.net Tel.: (040) 600387-12