18. August 2014

Jungaale in der Alster: BUND begrüßt Aktion des Ersten Bürgermeisters, mahnt aber umfassenden Gewässerschutz an

Der BUND begrüßt ausdrücklich, dass der Erste Bürgermeister Olaf Scholz mit seiner heutigen Besatzaktion den Schutz der Aale in der Alster unterstützen will. Allerdings bedarf es einer deutlichen Verbesserung des Zustandes der Hamburger Gewässer, damit der Aal und die gesamte Fischfauna entsprechende Lebensbedingungen vorfinden.

Derzeit befinden sich alle 35 Oberflächengewässer in Hamburg in einem schlechten Zustand bzw. weisen ein schlechtes ökologisches Potenzial auf. Damit scheitert Hamburg an der Zielvorgabe der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die Gewässer bis 2015 zu verbessern, voraussichtlich auf voller Linie. Dringend verbessert werden müssen die Durchgängigkeit von Gewässern und die Gewässerreinhaltung. So bedarf beispielsweise oberhalb der Außenalster noch weiterer Fischtreppen und nach wie vor gelangen viel zu viele Straßenabwasser ungeklärt in die Alster und andere Gewässer.

Für Maßnahmen zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie sind insgesamt 57 Mio. Euro vom Senat vorgesehen. Auch der Rechnungshof hat in seinem jüngsten Bericht kritisiert, dass diese Mittel bei weitem nicht ausreichen und zudem eine Fachanweisung angemahnt, damit eine transparente Maßnahmenauswahl und eine zügige Umsetzung der Maßnahmen gewährleistet werden kann.

„Hamburg ist beim Gewässerschutz in der Bringschuld. Es darf nicht bei einem fototrächtigen Termin zur Aussetzung von Jungaalen in die Alster bleiben. Der Senat muss aufzeigen, wie innerhalb der nächsten Jahren die gesetzlichen Zielvorgaben erreicht werden können und welche Finanz- und Personalmittel dafür konkret zur Verfügung stehen“, so Manfred Braasch Geschäftsführer des BUND Hamburg.   


Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressestelle, Tel. 040/ 600 387 12




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