7. März 2013

"Stubentiger" in der Brutzeit unter Aufsicht halten

Der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bittet die Besitzer/innen von Hauskatzen in den kommenden Monaten um besondere Rücksicht: Die Vögel bauen derzeit ihre Nester und ziehen ihren Nachwuchs auf, Kröten und Frösche sind zu ihren Laichgebieten unterwegs.

„In der Stadt leben auf gleichem Raum sogar mehr Katzen als auf dem Land. Gleichzeitig verringern sich in der Stadt die Rückzugsmöglichkeiten für viele Vogelarten", weiß Manfred Braasch, Geschäftsführer des BUND Hamburg. Eine weitere Bedrohung gehe von den vielen herrenlosen Katzen aus, die von den Haltern ausgesetzt wurden und sich frei in der Natur vermehren und ernähren.

Katzenhalter sollten insbesondere im Frühjahr ihre "Stubentiger" unter besondere Aufsicht oder gar "Sicherheitsverwahrung" stellen. Die größte Gefahr droht den Vögeln und Amphibien in der Dämmerung und nachts. Hier sind Katzen mit ihren perfekten Sinnesleistungen fast allen anderen Tieren überlegen! Auch satte Katzen gefährden einheimische Singvögel, vor allem deren weitgehend hilflosen Nachwuchs. „In jedem noch so schmusigen Stubentiger steckt ein Raubtier. Dafür kann die Katze nichts. Hier sind Herrchen und Frauchen gefordert", so Braasch.

Eine einzige Katze bringt über das Jahr rund 30-40 Vögel mit nach Hause, einen Großteil davon in deren Brutzeit. Überträgt man diese Zahlen auf Deutschland mit ca. 7,5 Millionen Katzen, kommt man auf bis zu 300 Millionen Vögel, die den Hauskatzen zum Opfer fallen. Der Katze ein bimmelndes Glöckchen um den Hals zu hängen, bringt laut BUND gar nichts, weil dies für die empfindlichen Katzenohren eine Qual ist und den Jungvögeln, die noch nicht fliegen können, nicht hilft. Wenn es bimmelt, ist es auch für erwachsene Vögel meist zu spät.

Was viele Halter/innen nicht wissen: Alle Freigänger müssen sterilisiert bzw. kastriert sein, um dem weiteren Wachstum frei lebender Hauskatzen Einhalt zu gebieten. Außerdem dürfen Jäger laut Hamburger Jagdgesetz alle Katzen in ihrem Jagdbezirk töten, wenn diese weiter als 200 m vom nächsten Haus angetroffen werden.

Weitere Bitten der Naturschützer: „Erschweren Sie Katzen den Zugang zu Nistplätzen von Vögeln und Amphibienstandorten. Bringen Sie Nisthilfen so an, dass Katzen keinen Zugang haben." Lauernde Katzen im Garten lassen sich mit einem Spritzer aus der Wasserpistole schnell und schmerzlos verscheuchen.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 - 600 387-12




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