3. Dezember 2013
Weihnachtssüßigkeiten: Bio und Fairtrade sind Mangelware
Nach einer Erhebung des BUND Hamburg in verschiedenen Hamburger Einzelhandelsketten kritisiert der Umweltverband das mangelnde Angebot der Supermärkte an bio- und fairtrade-zertifizierten Weihnachtssüßigkeiten.
Kinderarbeit und Kinderhandel verbunden mit Zwangsarbeit, unwürdige Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne sind auf vielen Kakaoplantagen üblich. Deshalb ist es aus Sicht des BUND besonders wichtig, beim Einkauf auf eine fairtrade-Zertifizierung zu achten, damit die Kakaobauern gerechte Löhne garantiert bekommen, von denen sie leben können.
Im Zuge einer Marktbegehung im November besuchte der BUND Hamburg 25 Geschäfte, um festzustellen, in welchen Filialen Weihnachtssüßigkeiten wie etwa Schokoladenfiguren, Dominosteine und Lebkuchen mit einer bio- oder fairtrade-Zertifizierung angeboten werden. Hierbei stellte der Umweltverband fest, dass die meisten herkömmlichen Supermärkte derartige Weihnachtssüßigkeiten nicht im Angebot haben.
Eine Ausnahme ist „real,-" (Beim Strohhause 8), wo es immerhin einen fairtrade-zertifizierten Weihnachtsmann gibt. Doch bei den „real,-"-Märkten gibt es innerhalb der einzelnen Filialen Unterschiede, im Berner Heerweg finden die Kunden den fairtrade-Weihnachtsmann zum Beispiel nicht. Bei den Drogerien fiel die dm-Kette positiv auf, da sie keine konventionellen, sondern ausschließlich Produkte mit einem Bio-Siegel führt.
Bei Biomärkten sieht die Situation insgesamt deutlich besser aus. Alle Angebote stammen ausschließlich aus ökologischem Anbau. Leider führen nicht alle Märkte Fairtradeprodukte in ihren Regalen. Auffällig ist, dass es offensichtlich nur wenige Produzenten von Öko-Weihnachtartikeln gibt - das Angebot ist quer durch alle Biomärkte weitgehend identisch.
Schwierig einzuschätzen sind für die Kund/innen nach wie vor die unterschiedlichen Label für ökologischen Anbau und fairen Handel. So bietet etwa das UTZ-Siegel deutlich geringere Standards als etwa das „Fairtrade"-Siegel und wird von Kritikern als hauseigenes Label der großen Handelsketten gesehen. Einen guten, aber nicht vollständigen Überblick bietet das Online-Portal www.label-online.de.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressestelle, Tel. 040/ 600 387 12