Absurdistan bei IGS-Parkplatz

Der BUND Hamburg kritisiert die jüngste Genehmigung des Bezirksamtes Mitte, für die IGS 2013 an der Dratelnstraße einen temporären Parkplatz für knapp 1.400 Stellplätze einzurichten. Die IGS selbst hatte ursprünglich einen Bedarf von 2.500 Stellplätzen angemeldet und diese am Reiherstieg realisieren wollen. Diese Fläche steht aber nicht mehr zur Verfügung, laut offizieller Begründung wegen der Nutzung für das dreitägige Dockville-Festival.

Für den temporären Parkplatz müssen nun rund 100 Bäume gefällt und besonders geschützte Biotope zerstört werden - ohne ausreichenden naturschutzfachlichen Ausgleich. Obwohl gutachterlich belegt, wird nicht der real vorhandene Bestand an Bäumen und Biotopen bilanziert, sondern lediglich das alte Baurecht aus dem Jahr 1976 herangezogen. Der BUND sieht hier erneut eine Missachtung der Ausgleichsverpflichtungen von Stadt, IGS und IBA. So wurden für die beiden Ausstellungen auf dem etwa 100 Hektar großen Gelände in Wilhelmsburg mittlerweile über 5.000 Bäume gefällt, ein adäquater Ausgleich fehlt weiterhin.

„Der Vorgang Dratelnstraße ist absurd. Dieser Parkplatz ist aus ökologischer Sicht die wertvollste Fläche unter den geprüften Alternativen und liegt gleichzeitig um über 1.000 Stellplätze unter dem angemeldeten Bedarf. Die Stadt Hamburg lässt hier die IGS im Regen stehen und trickst einmal mehr bei den Ausgleichsverpflichtungen", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Der BUND Hamburg fordert den zuständigen Bezirk Hamburg-Mitte auf, die Reißleine zu ziehen und für eine vernünftige Lösung zu sorgen. Auch die Kulturbehörde, die nach Informationen des BUND wegen des Dockville-Festivials interveniert hat, muss ihre Position überdenken. Es sollte möglich sein, im Jahr 2013 für die drei Tage des Festivals eine Übergangslösung zu finden.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 - 600 387 12

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