16. Februar 2011

Hamburger Bürger wollen Rekommunalisierung der Energienetze

Der BUND Hamburg und der Hamburger Klimaschutz-Fonds haben im Namen der Volksinitiative Unser Hamburg – Unser Netz eine repräsentative Umfrage in Hamburg beim Psephos-Institut beauftragt. Die Ergebnisse liegen nun vor und sind eindeutig:

  • 65 % der Hamburger unterstützen die Forderung der Initiative für eine Übernahme der Versorgungsnetze durch die öffentliche Hand. Nur 12 % unterstützen die Initiative nicht.
  • Von einer Rekommunalisierung erwarten 61% der Befragten eine verbraucherfreundlichere Preispolitik des kommunalen Versorgers, für mehr als die Hälfte der Bürger gehört die Energieversorgung zur allgemeinen Daseinsvorsorge.
  • 51 % der Hamburger sind zudem für eine vollständige Übernahme der Netze durch die Stadt Hamburg und fast genauso viele (49 %) halten anstelle eines angemessenen Preises lediglich eine begrenzte Entschädigungszahlung an die Konzerne Vattenfall und E.on für gerechtfertigt.

„Es freut uns sehr, dass eine große Mehrheit der Hamburger und Hamburgerinnen hinter der Idee der Rekommunalisierung steht. Der Hamburger Klimaschutz-Fonds sieht darin eine große Chance, die Energieversorgung Hamburgs klima- und verbraucherfreundlicher zu gestalten“, so Marilyn Heib, Vorstandsmitglied des Hamburger Klimaschutzfonds.

Auch im Detail gab es überraschende Ergebnisse: So war der Anteil der SPD-Wähler unter denen, die sich für eine Rekommunalisierung ausgesprochen haben, mit 75 % besonders hoch. Auch bei der Frage, ob die Netze vollständig oder nur teilweise übernommen werden sollen, sprachen sich mit 57 % überdurchschnittlich viele SPD-Wähler für eine vollständige Übernahme aus.

„Diese Ergebnisse sollten Olaf Scholz, der bekanntlich bei der Stadtbahn so großen Wert auf Umfrageergebnisse gelegt hat, zum Nachdenken bringen. Die SPD strebt derzeit nur eine Minderheitsbeteiligung von 25,1 % an und will damit weiterhin Vattenfall und E.on das Geschäft überlassen. Offenbar sehen das vor allem SPD-Wähler anders“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg und einer der Vertrauenspersonen der Initiative.

Die Volksinitiative Unser Hamburg – Unser Netz wird mittlerweile von 26 Organisationen und Verbänden unterstützt. Für den Fall, dass es keine befriedigende Vereinbarung mit der neuen Hamburger Regierung gibt, bereitet die Initiative für den Juni 2011 das Volksbegehren vor. Für einen Erfolg der Initiative müssen innerhalb von drei Wochen ca. 75.000 Hamburger unterzeichnen.

Für Rückfragen: Manfred Braasch, mobil: 0172 408 3401

Zu den Umfrageergebnissen...


Unterstützer: Arbeitskreis Georgswerder • Attac Hamburg, AG Ökologie und Globalisierung • BUND Hamburg • Bund der Steuerzahler Hamburg • Bundesverband Solare Mobilität • Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie, Sektion Hamburg • Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie, Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein e.V. • DHV – Genossenschaftlicher Prüfungsverband e.V. • elbdeich e.V. • Energie in Bürgerhand Hamburg • Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Hamburg-Ost • Germanwatch, Regionalgruppe Hamburg • Global Marshall Plan Initiative Hamburg • Go for climate • Greenpeace Gruppe Hamburg • Hamburger Klimaschutz-Fonds • Mieterverein zu Hamburg • Mieter helfen Mietern • Moorburgtrasse stoppen! • NaturFreunde Hamburg • Robin Wood • Umweltgruppe Elbvororte • UmweltHaus am Schüberg • Verbraucherzentrale Hamburg • Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e. V. • Zukunftsrat Hamburg

 




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