13. April 2011

IBA- und IGS-Gelände: Eingriff in Natur und Landschaft größer als bisher bekannt

Nach Auswertung aktueller Luftaufnahmen kommt der BUND Hamburg zu dem Schluss, dass der Eingriff in Natur und Landschaft auf dem IGS-Gelände in Wilhelmsburg um einiges größer ist als bisher bekannt. Auf den Luftaufnahmen sind insbesondere die massiven Bodenaufschüttungen sichtbar, die zu einer großflächigen Beeinträchtigung der Bodenfunktionen führen.

Auch die Anzahl der für die IGS, aber auch für die IBA-Projekte gefällten Bäume liegt um einiges höher als noch im letzten Jahr kommuniziert. So hatte der Senat gegenüber der Hamburger Bürgerschaft Anfang 2010 angegeben, dass nach den bereits erheb¬lichen Fällungen 2009/2010 voraussichtlich circa 250 - 300 weitere Bäume seitens der IGS gefällt werden sollten (Drucksache 19/5409). Tatsächlich sind aber von der IGS seit März 2010 ca. 700 Fällungen beantragt und davon 460 genehmigt worden. Für die IBA-Bauten wurden auf dem Gelände nochmals mindestens 500 Bäume gefällt und dies, obwohl für einige der geplanten IBA-Projekte weder eine Baugenehmigung vorliegt noch ein Investor in Sicht ist (z. B. smart prices houses).

„Offenbar wurden im Windschatten von Koalitionsbruch, Wahlkampf und Regierungsbildung auf dem Gelände Fakten geschaffen, die weit über die angekündigten Eingriffe hinaus gehen", kommentiert Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg die Maßnahmen in Wilhelmsburg. Jede Internationale Gartenschau und jede Internationale Bauausstellung bringe Veränderungen und auch Eingriffe in Natur und Landschaft mit sich. Diese müssten aber der Öffentlichkeit verständlich dargestellt, rechtlich abgesichert und vor allem korrekt ausgeglichen werden. Dies ist aus Sicht des BUND Hamburg nicht der Fall. Insbesondere der massive Bodenauftrag auf dem IGS-Gelände sei in den Planungen nicht ausreichend berücksichtigt worden. So fänden sich im Umweltbericht zum Bebauungsplan Wilhelmsburg 90 keine konkreten Aussagen zu den nun vom BUND Hamburg dokumentierten großflächigen Überdeckungen. Die für Bodenschutz zuständige Fachbehörde müsse hier dringend für Aufklärung sorgen.

Der BUND Hamburg fordert IGS und IBA, aber auch die zuständigen Fachbehörden auf, das Naturschutz- und Ausgleichskonzept zu überarbeiten und für eine angemessene und vorbildhafte Kompensation zu sorgen. Alles andere würde dem Renommee der beiden Veranstaltungen, die auf Innovation und Internationalität setzten, schwer schaden.

Für Rückfragen: Paul Schmid, Tel: 040 - 600 387-12




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