13. September 2010
Wirtschaft soll Stadtbahn unterstützen
In der neu entbrannten Debatte um die Wiedereinführung der Stadtbahn erteilt der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Kritikern eine klare Absage. Die Planung dieses von Fachleuten und auch der Hochbahn selbst als enorm wichtig betrachteten Infrastrukturprojekts mit dem Ziel der Haushaltskonsolidierung aufzugeben oder zu verschieben, sei völlig absurd und kontraproduktiv.
„Handelskammer und Grundeigentümerverband stellen sich erneut reflexhaft gegen vermeintliche „grüne Traumwelten", unterstützt von Teilen der Medien und Altbürgermeister Voscherau, der allzu durchsichtig versucht, der schwarz-grünen Koalition zu schaden", kommentiert Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg, die aktuelle Diskussion. „Dabei nimmt diese neue Allianz der Kritiker billigend den volkswirtschaftlichen Schaden in Kauf, der bereits heute durch regelmäßige Staus sowie die verkehrsbedingte Lärm- und Luftbelastung im Plangebiet der neuen Stadtbahn verursacht wird", so der BUND-Geschäftsführer. Zudem seien die Stadtteile Steilshoop und Bramfeld hinsichtlich der Nahverkehrsanbindung deutlich unterversorgt, eine Lösung zum Nulltarif gebe es hier nicht.
Die Handelskammer und der Grundeigentümerverband wären aus Sicht des BUND gut beraten, das Stadtbahnprojekt nach Kräften zu unterstützen und damit eine ökologisch-nachhaltige Verkehrspolitik und damit die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zu befördern. „Bereits unter Rot-Grün waren die Pläne für eine Stadtbahn weit fortgeschritten und wurden damals durch den Regierungswechsel für lange Zeit beerdigt", so Braasch. Dieses Szenarium zu wiederholen und die jahrelange intensive Planungsarbeit erneut ins Leere laufen zu lassen, sei das falsche Signal.
Die Warnung des Grundeigentümerverbandes vor einem Volksentscheid gegen die Stadtbahn sieht der BUND entspannt. „Sie können sich darauf einstellen, dass die Mehrheit der Bevölkerung und auch Umweltverbände wie der BUND die Diskussion in diesem Fall nicht den ewig Gestrigen überlassen würden", so Manfred Braasch.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040/ 600 387 12