6. Oktober 2010
Recyclingpapier in öffentlichen Einrichtungen deutlich unterrepräsentiert
Die Verwendung von umweltfreundlichem Recyclingpapier in der Hamburger Verwaltung und an Hamburgs Schulen liegt noch immer deutlich unter 50 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer bundesweiten Erhebung der Initiative Pro Recyclingpapier, die unter anderem vom Bundesumweltministerium gefördert wurde. Für das Jahr 2009 erfüllten lediglich 42 % des in der öffentlichen Verwaltung verwendeten Papiers die entsprechende Umweltqualität. Auch bei den Hamburger Schulen sieht es mit einem Anteil von 43 % kaum besser aus.
Hamburg verfehlt damit erstmals nachweislich ein in der Bewerbung um den Titel Europäische Umwelthauptstadt selbst gestecktes Ziel. Gegenüber der Europäischen Kommission war Hamburg angetreten, im Jahr 2009 „mindestens 50 %" Recyclingpapier in der öffentlichen Verwaltung einzusetzen.
„Es verwundert sehr, dass Hamburg bei diesem relativ gut und konsequent zu organisierenden Thema hinter den eigenen Zielen zurückbleibt. Wir fordern die zuständige Fachbehörde BSU und die Bezirke auf, möglichst schnell auf 100 % Recyclingpapier umzustellen und die Beschaffung konsequent ökologisch auszurichten", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Städte wie Bonn, Essen oder auch Halle verwenden mittlerweile zu 100 % Recyclingpapier.
Der BUND Hamburg weist darauf hin, dass inzwischen nichts mehr gegen die Verwendung von Recyclingpapier in modernen Bürogeräten spricht und entsprechende Vorurteile eindeutig widerlegt sind. Alle Recycling-Kopierpapiere, die den ‚Blauen Engel’ tragen, erfüllen die gängigen DIN-Normen und werden von den namhaften Herstellern von Kopiergeräten empfohlen. Und für Behörden- und Firmenkorrespondenz gibt es inzwischen Recycling-Papiere, die von weißen Druckpapieren kaum zu unterscheiden, aber deutlich umweltfreundlicher als diese sind.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND Hamburg, T: 040 - 600 387 12