Die heute von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt verkündete Erweiterung des Naturschutzgebietes Wittenbergener Heide/Elbwiesen wird vom BUND Hamburg ausdrücklich begrüßt. Das Gebiet zeichnet sich insbesondere durch seine botanische Vielfalt und als Lebensraum für Amphibien aus. Eine Vergrößerung der geschützten Bereiche ist daher ein konkreter Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Hamburg.
Gleichzeitig kritisiert der BUND, dass die Naturschutzpolitik in ihrer Gänze nicht konsequent vorangetrieben wird. Sogar der Landesrechnungshof stellte unlängst in seinem Jahresbericht umfangreiche Umsetzungsdefizite im Naturschutz fest. So wird die Pflege, Entwicklung und Überwachung der Hamburger Naturschutzgebiete als „teilweise defizitär" bezeichnet. Für rund 50 Prozent der Gebiete sind die Pflege- und Entwicklungspläne hoffnungslos veraltet oder gar nicht vorhanden. Und seit mehreren Jahren wird an der Fachkonzeption Artenschutz und der Umsetzung des Biotopverbundes gearbeitet - ohne dass bislang nennenswerte Ergebnisse vorgelegt werden können.
„Naturschutz hat immer noch nicht den Stellenwert im schwarz-grünen Senat erhalten, der ihm eigentlich zustünde. Etliche Vereinbarungen im Koalitionsvertrag sind noch nicht auf den Weg gebracht, insbesondere wenn es um Flächensicherung für „Grün" geht", kritisiert Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. So blockiert der Oberbaudirektor offenbar weiterhin die Ausweisung des Landschaftsschutzgebietes Wilhelmsburger Osten, die Feldmarken im Hamburger Westen sind planrechtlich nicht gesichert und es gibt nach wie vor massive Ausgleichsdefizite wie etwa die unzureichenden Ersatzmaßnahmen für die Zerstörung des Mühlenberger Lochs.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND Hamburg, T: 040 - 600 387 12