20. Januar 2010
IGS muss Naturschutz stärker beachten
Trotz mehrfacher Aufforderungen des BUND an die IGS, den Naturschutz bei den Baumaßnahmen stärker zu beachten, offenbaren sich weiterhin erhebliche Defizite bei der Herrichtung der Flächen für die IGS. Die jetzt bekannt gewordene Dimension der Baumfällungen und die genannten Ersatzpflanzungen sind nach Einschätzung des BUND nicht zu akzeptieren zumal ein Gesamt-Ausgleichskonzept für die IGS bislang nicht vorliegt.
„Zeitdruck hin oder her - die IGS in Hamburg muss eine planerisch und fachlich saubere Eingriffs- und Ausgleichsplanung vorweisen. Jetzt sollen über 2.000 Bäume gefällt werden während der Ausgleich nebulös, aber fachlich in jedem Fall unzureichend bleibt", so Manfred Braasch.
So führt die IGS aus, dass für jeden gefällten Baum ein neuer Baum in Wilhelmsburg gepflanzt werden soll. Das Ausgleichsvolumen reicht jedoch bei weitem nicht aus. Zum Vergleich: Selbst bei der strittigen Fernwärmetrasse Moorburg erachtet die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt einen Ausgleich von 1:3 für fachlich notwendig.
Der BUND Hamburg fordert die IGS und auch das zuständige Bezirksamt Mitte auf, umgehend das seit mehr als einem Jahr zugesagte Naturschutz- und Ausgleichskonzept für die IGS vorzulegen. Ohne dieses Konzept dürfe die größte im Rahmen der IGS bislang geplante Fällaktion auf keinen Fall beginnen. „Man kann auch für eine international ausstrahlende Veranstaltung nicht schon mal fleißig losholzen ohne sich über den Ausgleich ausreichend Gedanken gemacht zu haben", so Manfred Braasch.
BUND Hamburg: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 - 600 387 12