26. Januar 2010
BUND Hamburg begrüßt Stiftung Lebensraum Elbe
Mit dem heute vom Hamburger Senat beschlossenen Gesetzesentwurf zur Errichtung der „Stiftung Lebensraum Elbe" wird eine alte Forderung des BUND erfüllt: Die Stiftung wird zu einem Großteil aus Mitteln der HPA und aus Hafengebühren finanziert und somit der maßgebliche Verursacher für die Schäden an der Tideelbe endlich stärker zur Kasse gebeten. In den letzten fünf Jahrzehnten wurde die Tideelbe mit Verweis auf die Hafen- und Schiffsgrößenentwicklung mehrfach vertieft, insgesamt 10 Nebenflüsse erhielten Sperrwerke und immer mehr ökologisch wertvolles Deichvorland wurde vernichtet.
„Wir hoffen, dass nun die Beratung in der Bürgerschaft schnell vorankommen und die bereits für Ende 2008 angekündigte Stiftung noch in 2010 an der Tideelbe erste sinnvolle Maßnahmen umsetzen kann", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Aus Sicht des BUND sollten insbesondere Vordeichflächen und Flachwasserzonen geschaffen und auch die Durchgängigkeit der Elbnebenflüsse wieder verbessert werden. Als richtungsweisend bewertet der BUND die Konstruktion des Stiftungsrates. „HPA und Hafenwirtschaft sitzen mit am Tisch, von daher erwarten wir, dass nun auch der Zugriff auf Flächen im Hafenentwicklungsgebiet für Naturschutzzwecke deutlich besser als in der Vergangenheit laufen wird", so Braasch weiter.
Kritisch sieht der BUND allerdings die Deckelung der zufließenden Hafengebühren. Laut Vorschlag des Senats soll offensichtlich bei einem Gesamtkapital von 40 Mio. Euro Schluss sein. Mit einer solchen Regelung wären beispielsweise Maßnahmen wie die derzeit in Umsetzung befindliche Rückdeichung Kreetsand mit Kosten von über 30 Mio. aus Stiftungsmitteln kaum möglich. Der Mittelzufluss aus den Hafengebühren müsse für die langfristige Handlungsfähigkeit der Stiftung deshalb ohne Einschränkung gewährleistet werden, fordert der BUND.
Für Rückfragen: Paul Schmid, Tel: 040 - 600 387-12