12. Mai 2009
AKN muss bis zum Hauptbahnhof fahren
Mit Unverständnis hat der BUND Hamburg auf die Nachricht reagiert, dass die umsteigefreien Zugverbindungen der AKN-Linie A1 von Neumünster bzw. Kaltenkirchen zum Hamburger Hauptbahnhof aus Kostengründen voraussichtlich zum Jahresende eingestellt werden.
„Die Politik des schwarz-grünen Senats treibt hier seltsame Blüten. Zum einen will die Koalition mit der Wiedereinführung der Stadtbahn die Menschen zu Recht zum Umsteigen auf die Bahn bewegen, zum anderen würde er mit der Einstellung der durchgängigen AKN-Züge zum Hauptbahnhof eine bewährte Schienenverbindung um Jahre zurückwerfen", kritisiert Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Seit Einführung der durchgängigen Verbindungen Ende 2004 hat sich die Zahl der Fahrgäste, die zum Hamburger Hauptbahnhof durchfahren, mehr als verdoppelt. Nach Aussage der in der Arbeitsgemeinschaft AKN zusammengeschlossenen Umlandgemeinden nutzten seither rund 175.000 Fahrgäste pro Jahr das zusätzliche Angebot. Diese Zahl ist laut BUND umso erstaunlicher, als Berufspendler morgens nur eingeschränkt und abends gar nicht von der Verbindung profitieren, da die Züge aufgrund von Trassenengpässen abends erst nach der Hauptverkehrszeit durchgängig fahren.
Dass nun ausgerechnet das schwarz-grün regierte Hamburg den erforderlichen Zuschuss streichen will, ist für den BUND absolut unverständlich, zumal rund 40 Prozent des Fahrgastzuwachses auf die Hamburger Haltestellen Burgwedel, Schnelsen, Hörgensweg und Eidelstedt Zentrum entfällt.
Der BUND fordert den Hamburger Senat auf, alles dafür zu tun, dass die durchgängigen AKN-Verbindungen nicht nur erhalten bleiben, sondern dass das Erfolgsmodell für den Ganztagsbetrieb ausgebaut wird. Dazu gehört laut BUND ein zügiger Trassenausbau zwischen Eidelstedt und dem Hauptbahnhof sowie die Elektrifizierung der gesamten Strecke mit dem Ziel, Kaltenkirchen mittelfristig in das S-Bahnnetz einzubinden.
„Alles andere wäre ein nicht zu verantwortender Rückschritt, der nicht nur der „grünen" Wählerschaft, sondern auch der Bevölkerung in Hamburg und den Umlandgemeinden nicht zu vermitteln ist", so Manfred Braasch.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 - 600 387 12