24. Juni 2009
Proteste zeigen Wirkung: BUND begrüßt faktisches Aus für geplante Schlickdeponie Kirchsteinbek
Die aktuell von der Hamburg Port Authority Hamburg (HPA) bekannt gegebene Entscheidung, die Pläne für die Schlickdeponie Kirchsteinbek zunächst nicht weiter zu verfolgen, werden vom BUND Hamburg begrüßt. Gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Kein Schlick in Billstedt" hatte der Umweltverband seit mehr als zwei Jahren vor der Inanspruchnahme der Fläche gewarnt und eine ergebnisoffene Untersuchung von alternativen Standorten eingefordert. Dies war bis vor kurzem noch von HPA abgelehnt worden.
„Die Proteste und Argumente haben offenbar Wirkung gezeigt, eine gute Nachricht für Billstedt", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Bei der Fläche in Kirchsteinbek handelt es sich um ein so genanntes Altspülfeld, auf dem bereits hoch belasteter Hafenschlick und weitere Problemstoffe bis in die 1980er Jahre deponiert worden sind. Die nun geplante „Aufstockung" der Deponie mit mehreren Millionen Kubikmetern neuem Schlick birgt die große Gefahr, dass die alten Schadstoffe mobilisiert werden und ins Grundwasser gelangen. Außerdem würde der Deponieverkehr mit schweren LKW den Stadtteil zusätzlich belasten.
Gleichzeitig verweist der BUND darauf, dass alle Anstrengungen in den Anrainer-Bundesländern der Elbe unternommen werden müssen, um den aktuellen Eintrag von Schadstoffen zu reduzieren. Organische Schadstoffe beispielsweise aus dem Bereich der Mulde, einem Nebenfluss der Elbe in Sachsen-Anhalt, belasten weiterhin die Sedimente im Hamburger Hafen. Diese müssen dann mit hohem Aufwand an Land entsorgt werden. Der BUND Hamburg fordert daher auch vor dem Hintergrund der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie die beteiligten Landesregierungen auf, hier schnell ein Sanierungskonzept umzusetzen. Dies wäre nicht nur die beste Möglichkeit, die Wasserqualität zu verbessern, sondern auch ein entscheidender Beitrag, mittelfristig die Landdeponierung von Schlick im Hamburger Bereich zu reduzieren, so der BUND Hamburg.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND Hamburg, T: 040 - 600 387 12