Der BUND Hamburg begrüßt die aktuelle Entscheidung des Bezirksamts Eimsbüttel, den in den letzten Jahren stark wachsenden Trend, Kanus und Kajaks wild im Ufersaum des Isebek-Kanals zu lagern, endgültig zu stoppen. Der BUND unterstützt damit die Bürger, die im Kerngebietsausschuss des Bezirks bereits seit 2006 auf diesen Missstand aufmerksam gemacht hatten.
„Die wilde Ablagerung und das Zu-Wasser-lassen teils auswärtiger Boote zerstört die Vegetation der Böschung und beeinträchtigt die Brutreviere zahlreicher Vogelarten“, sagt Harald Köpke, Vorsitzender des BUND Hamburg:
Der BUND stellt sich dabei ausdrücklich hinter die Isebek-Initiative, die nun von einigen Bezirkspolitikern dafür angeprangert wird, dass sie eine legitime und erwünschte Freizeitnutzung verhindere. Dass über einen Vorschlag zur geordneten Lagerung der Boote bisher keine Einigkeit mit der Initiative hergestellt werden konnte, legitimiere nicht den Rechtsbruch, den die Verwaltung seit Jahren an der Isebek dulde.
Harald Köpke: „Fest steht, dass der Hamburger Senat und die Bürgerschaft mit dem Landschafts- und Artenschutzprogramm bereits 1996 ein für die Verwaltung verbindliches Gesetz verabschiedet haben, das die hohe Wertigkeit des Grünzuges am Isebekkanal betont.“ Grünzüge seien demnach zu erhalten und zu entwickeln. Außerdem würden weitere Gesetze den Schutz von Uferbereichen zwingend vorschreiben, sogar das in 2007 von der CDU abgeschwächte Hamburger Naturschutzgesetz und inzwischen auch die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union.
Der Isebekkanal ist laut BUND nach dem Landschafts- und Artenschutzprogramm ein wichtiger Teil des Hamburger Biotopverbunds. Statt immer wieder neue Nutzungskonzepte zu erarbeiten, solle sich die örtliche Politik laut BUND dafür stark machen, dass die übergeordneten Planwerke auch in den Bezirken Berücksichtigung finden. „Das Beispiel Isebek zeigt leider das Gegenteil: Den Tiefstand, auf den die Hamburger Planungskultur mittlerweile gesunken ist“, so Harald Köpke.
Auch der BUND will das Bootfahren auf dem Isebekkanal nicht unterbinden. Für die Bootslagerung müsse jedoch eine einvernehmliche Lösung gefunden werden, die auch dem Natur- und Artenschutz gerecht wird.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040-600 38 712