BUND begrüßt Vollendung des Rückdeichungsprojekts Kreetsand
Zusätzliche Überflutungsräume müssen umgehend geplant und umgesetzt werden / Geplante Elbvertiefung konterkariert die richtigen Ansätze von HPA
Die von HPA für das Jahr 2010 angekündigte Schaffung von zusätzlichem Flutraum am Standort Kreetsand wird vom BUND Hamburg ausdrücklich begrüßt. Allerdings ist der entsprechende Planfeststellungsbeschluss bereits 10 Jahre alt und war damals als Kompensation für die umfangreichen Deichbaumaßnahmen notwendig geworden. Zwischenzeitlich wurde lediglich der Deich rückverlegt, der Abtrag des Geländes, welcher erst die Überflutung möglich macht, wurde aus Geldmangel immer wieder verschoben.
„Kreetsand steht nicht nur für ein sinnvolles Rückdeichungsprojekt, sondern zeigt auch auf, wie entsetzlich lange ökologische Maßnahmen auf ihre Umsetzung warten“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Aufgrund explodierender Mengen in der Unterhaltungsbaggerung und der Erkenntnisse zum Tidal-Pumping ist es aus Sicht des BUND Hamburg nun notwendig, die auch im schwarz-grünen Koalitionsvertrag genannten weiteren Rückdeichungsprojekte umgehend umzusetzen. Nur so können Tidenhub und Baggermengen tatsächlich reduziert und gleichzeitig wertvolles Vordeichland geschaffen werden.
Die derzeit im Gespräch befindlichen Projekte wie zum Beispiel „Ellerholz“, „Spadenländer Spitze“ oder auch „Billwerder Insel“ würden aber von einer weiteren Vertiefung der Unterelbe vollständig konterkariert werden. Diese rund 400 Mio. Euro teure Maßnahme würde den Tidenhub um mindestens 7-8 Zentimeter vergrößern. Zum Vergleich: Selbst die für Hamburger Verhältnisse relativ große Rückdeichung Kreetsand bringt nur 2-3 Zentimeter Tidenhubreduzierung.
„Von einem Wertewandel an der Unterelbe kann erst die Rede sein, wenn die geplante Elbvertiefung gestoppt, eine norddeutsche Hafenkooperation aufgebaut und ein umfangreiches Rückdeichungsprogramm umgesetzt wird“, so Manfred Braasch.