9. Januar 2009
Hamburger Luft zu hoch belastet
Nach Auswertung der offiziellen Messergebnisse für 2008 kommt der BUND Hamburg zu dem Fazit, dass die Belastung der Hamburger Bevölkerung mit Stickoxiden insbesondere an den großen Ausfallstraßen der Stadt deutlich zu hoch ist (s. Anlage).
Ab 2010 gelten erstmals verbindliche Grenzwerte für Stickoxide. Diese werden vor allem im Bereich der Habichtstraße, der Max-Brauer-Allee, der Kieler Straße und der Stresemannstraße nicht eingehalten. Problematisch ist aus Sicht des BUND, dass die zuständige Fachbehörde BSU diese Entwicklung bereits im Luftreinhalteplan 2004 erkannt, aber keine geeigneten Maßnahmen zur Reduzierung der Stickoxidbelastung ergriffen hat. Stickoxide gelten als gesundheitsschädlich und können zu Atemwegsreizungen, Asthma und Herzrhythmusstörungen führen.
„Die zuständige Fachbehörde hat das Problem bislang nicht ernst genommen und steht nun vor den drohenden Grenzwerten wie der Ochs vorm Berg", kritisiert Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Die Zielvorgaben, die aufgrund der europäischen Regelung ab 2010 gelten, seien zum Schutz der Menschen eingeführt worden und seit Jahren bekannt. „Eine präventive Umwelt- und Gesundheitspolitik findet in Hamburg offensichtlich nicht statt", so Manfred Braasch.
Der BUND fordert deshalb, schnellstmöglich ein Maßnahmenbündel gegen die hohe Stickoxidbelastung auf den Weg zu bringen. Allem voran fordert der BUND, dem Beispiel anderer deutscher Großstädte zu folgen und kurzfristig eine Umweltzone auch in Hamburg einzurichten. Diese sei ein wichtiges Instrument zur Senkung der Stickoxidemissionen und zur Verbesserung der Luftqualität insgesamt. Neben der Umweltzone seien der Ausbau des ÖPNV, Geschwindigkeitsbeschränkungen und auch eine City-Maut erforderlich. „Senatorin Hajduk ist nun gefordert, die Koalitionsvereinbarung umzusetzen und spätestens 2010 - wie schon in über 30 anderen Kommunen und Städten Deutschlands - eine Umweltzone einzuführen und auch weitere Maßnahmen zu prüfen und umzusetzen", sagt Manfred Braasch.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040/ 600 387 12