Hochpeinliche Aktion: Vattenfall-Unterschriftensammlung in Hamburg
„Orange Männchen“ sollen klimaschädliche Rolle des Unternehmens in Hamburg zukleistern / BUND fordert Hamburger auf, ihre Unterschrift zu verweigern
Der BUND-Landesverband Hamburg sieht in der heute vor dem Hamburger Bahnhof gestarteten Unterschriftenaktion des Energiekonzerns Vattenfall eine „hochpeinliche Aktion“. Angelockt durch ein freundliches Promotionteam, orange Männchen und Gummiteddys sollen Bürger eine „Klimaschutzerklärung“ des Unternehmens unterzeichnen.
„Dass sich Vattenfall nun zum Klimaschützer Nr.1 gerade in Hamburg stilisieren will, ist vor dem Hintergrund der Moorburg-Debatte mehr als peinlich“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Vattenfall baut derzeit eines der größten Kohlekraftwerke in Europa und ist dafür verantwortlich, dass ab 2012 zusätzlich bis zu 8,5 Mio. Tonnen des Klimakillers CO2 ausgestoßen werden.
Das Unternehmen hatte zudem erst vor kurzem angekündigt, dass die in der Immissionsschutzrechtlichen Genehmigung vorgegebene Verpflichtung zur Nachrüstung einer CO2-Abscheidung unzulässig sei und juristisch angegriffen werden soll. Dies offenbart sehr eindeutig die Ernsthaftigkeit, mit der Vattenfall zur CO2-Vermeidung steht.
Als besonders problematisch sieht der BUND die Tatsache, dass sich ein Vertreter des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) vor den Vattenfall-Karren spannen lässt und die billige Vattenfall-Kampagne unterstützt. Gerade die Vattenfall-Forderung nach einem weltweit einheitlichen Preis für CO2-Zertifikate würde aufgrund der dafür notwendigen Verhandlungszeit den bereits etablierten Zertifikatehandel ausbremsen und die „ungestörte“ Kohlenutzung für weitere Jahre ermöglichen.
Der BUND fordert alle Hamburgerinnen und Hamburger auf, der Vattenfall-Aktion nicht auf den Leim zu gehen und die Unterschrift zu verweigern.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 - 600 387 12, mobil 0160 7990946