Hamburger Senat muss Antrag auf Elbvertiefung zurücknehmen und Blockade gegen Ausweisung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe aufgeben
Mit der Aktion 'Fackeln für die Elbe' demonstrierten am Sonntagabend 15.000 Menschen für den Schutz ihres Flusses und gegen unsinnige und schädliche Verkehrsprojekte, vor allem gegen eine weitere Elbvertiefung. Es ist nach Auffassung des BUND Hamburg allerhöchste Zeit, dass der Hamburger Senat erkennt, dass die nächste Elbvertiefung ökologisch nicht vertretbar ist und dass ökonomisch hinreichend Alternativen bestehen, ohne dass im Hamburger Hafen die Lichter ausgehen.
Bezeichnend ist, dass das laufende Planfeststellungsverfahren aufgrund der über 5.000 Einwendungen von Behörden, Verbänden und Anwohnern mittlerweile festgefahren ist. Die Planunterlagen müssten umfangreich überarbeitet und erneut ausgelegt werden, das Genehmigungsverfahren würde sich erneut erheblich verzögern.
»Hamburg sollte das Verfahren an dieser Stelle abbrechen und auf eine norddeutsche Hafenkooperation setzen«, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Schon heute wird der Hamburger Hafen von Großcontainerschiffen mit über 9.000 TEU (Standardcontainern) im Linienverkehr angelaufen, die Elbvertiefung wird von der maritimen Wirtschaft lediglich gefordert, um die tidebedingten Wartezeiten zu reduzieren. Die Reduzierung tidebedingter Wartenzeiten steht aber in keinem Verhältnis zum geplanten Eingriff in die Flussökologie der Tideelbe. Dieser würde u. a. zu einer Verschärfung des Sauerstoffproblems, zu einer zusätzlichen Verlandung der Nebenelben und zu einer verstärkten Unterhaltungsbaggerung im Hamburger Hafen führen.
Mit einem Verzicht auf eine weitere Elbvertiefung, wie sie gestern Abend eindrucksvoll von mehr als 15.000 Menschen zwischen Cuxhaven und Dresden gefordert wurde, könne Hamburg auch problemlos der Ausweisung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe zustimmen und seine unsägliche Blockadepolitik aufgeben, so der BUND Hamburg.