3. September 2007
A 21: Handelskammern outen sich erneut als Beton-Fraktion
Der heute von den norddeutschen Industrie- und Handelskammern, dem ADAC Hansa und dem Nordland-Autobahn-Verein e.V. geforderte Ausbau der B 404 zur Autobahn offenbart nach Ansicht des BUND erneut die unreflektierte Ausbauwut der Handelskammern.
Der BUND wirft den Handelskammern vor, Gutachtermittel nicht für ein integriertes, umweltfreundliches Verkehrskonzept für Norddeutschland zu verwenden, sondern sich lediglich ihre Ausbauträume gutachterlich absegnen zu lassen. Die Erfahrung zeige, dass zusätzliche Straßen zusätzlich Verkehr induzieren, jede neue Autobahn den umweltschädlichen PKW- und LKW-Verkehr verstärkt. In der Konsequenz bedeutet dies mehr Lärm, mehr CO2-Emissonen und mehr Flächenverbrauch in Norddeutschland.
»Die Handelskammern setzen ihre Zwangsmitgliedsbeiträge nicht zukunftsfähig ein, bedienen sich dreisterweise zur Rechtfertigung des Ausbauwahns des Modethemas Klimaschutz und fordern knapp 400 Millionen Euro öffentliche Mittel für ihre Pläne«, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Unverständlich ist die Forderung der Kammern insbesondere für das Kernstück der Ausbauvision zwischen Bargteheide (A 1) und Grande (A 24). Dieser Streckenabschnitt soll nach dem Willen der Kieler Landesregierung ohnehin dreispurig ausgebaut werden, um vor allem die Sicherheitslage auf der B 404 zu entspannen. Dieses Konzept hatte sogar der ADAC Hansa noch im letzten Jahr als sinnvolle Planung dargestellt, da die A 21 derzeit nicht finanzierbar sei.
Neben Lärmfragen entlang der geplanten Trasse und Fragen des zusätzlichen Flächenverbrauchs sieht der BUND auch den Naturschutz gefährdet. So ist laut Bundesverkehrswegeplan für das Anschlussstück zwischen der A 250 und der A 1 in Niedersachsen ein »hohes ökologisches Risiko« festgestellt worden.
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