5. Oktober 2007
Nationaler Kraftwerksplan statt Wildwuchs
Anlässlich des Umweltministertreffens der unionsgeführten Länder ruft der BUND die heute in Hamburg tagenden Minister dazu auf, den Wildwuchs der rund 30 bundesweit geplanten Kohlekraftwerke zu stoppen und stattdessen einen nationalen Kraftwerksplan vorzulegen.
»Die Bundesrepublik und die Bundesländer können es sich nicht leisten, sich für rund 40 Jahre auf eine Technologie festzulegen, die einerseits das Klima weiterhin massiv aufheizt und andererseits die Entwicklung einer regenerativen Energieversorgung behindert«, warnt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND.
Wenn die Minister über technische Fortschritte bei Kohlekraftwerken diskutierten, ginge es meist um die Möglichkeit der CO2-Abscheidung. Diese lehnt der BUND rundweg ab, da sich hiermit der Wirkungsgrad der Kraftwerke deutlich verschlechtere und somit noch mehr Kohle für noch weniger Energie verfeuert werden müsse. Außerdem sei noch nicht ansatzweise geklärt, wie und wo die riesigen Mengen an CO2 sicher eingelagert werden könnten.
Der BUND fordert von den Ministern deshalb einen nationalen Kraftwerksplan unter Berücksichtigung aller Möglichkeiten der Energieeinsparung, der Effizienzsteigerung und des Ausbaus der regenerativen Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung. Dafür sei es zwingend notwendig, zunächst das Bundesimmissionsschutzgesetz zu novellieren, damit die zuständigen Behörden überhaupt eine Chance hätten, die Aspekte des Klimaschutzes in der Kraftwerksplanung berücksichtigen.
»Erst wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, darf über den Bau neuer Kohlekraftwerke entschieden werden«, so Manfred Braasch.
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