8. März 2007

BUND: Jetzt beginnt das Krötensterben!

»Gäbe es keine Autos, könnten sich Naturliebhaber in den kommenden Nächten auf ein besonderes Schauspiel freuen. Unter den gegebenen Verhältnissen erwarten wir jedoch auf vielen Hamburger Straßen ein erneutes Sterben vieler Amphibien«, sagt Harald Köpke, Vorsitzender des BUND Hamburg. Auch wenn an einigen Stellen mittlerweile Absperrungen von Straßenzügen durchgeführt werden, gibt es aus Sicht des BUND Hamburg noch zu viele Verluste, wenn die Tiere aus ihren Überwinterungsquartieren aufbrechen.

Hamburg hat auch im bundesweiten Vergleich mit 17 Amphibienarten eine hohe Artenvielfalt in dieser Tiergruppe zu bieten (bundesweit 21 Arten). Allerdings stehen in Hamburg 88 % der Kröten, Frösche und Molche auf der Roten Liste – dies belegt sehr eindringlich, dass etwas für den Schutz getan werden muss.

Neben der Forderung, die Lebensräume der Amphibien zu schützen, appelliert der BUND Hamburg deshalb speziell an alle Autofahrer, in den kommenden Frühjahrsnächten besonders umsichtig zu fahren. Einige Straßen sind ganz zu meiden (siehe unten), die vorhandenen Absperrungen sind in jedem Fall zu beachten.

»Außerdem ist auch keineswegs verboten, eine Kröte anzufassen und sie in Laufrichtung über die Straße zu tragen«, sagt Harald Köpke. Auch sollte man Kellerabgänge und andere »Amphibienfallen« alle paar Tage auf gefangene Tiere kontrollieren.

Bekannte Brennpunkte der Amphibienwanderung in den letzten Jahren in Hamburg, nach Stadtteilen in alphabetischer Reihenfolge geordnet

  • Bergstedt: Hamarrakoppel
  • Billwerder-Moorfleet: nördl. Bahngraben zwischen Mittlerer und Unterer Landweg
  • Blankenese: Mühlenberger Weg
  • Burgwedel: Grothwisch
  • Duvenstedt: Wiemerskamper Weg
  • Finkenwerder: Kirchenaußendeichsweg
  • Francop: Neuenfelder Weg
  • Kirchwerder: Fersenweg, Marschenbahndamm
  • Lemsahl: Eichelhäherkamp
  • Marmstorf: Vahrendorfer Stadtweg
  • Neuenfelde: Nincoper Moorweg
  • Niendorf: Bayenweg, Rahweg
  • Reitbrook: Vorderdeich
  • Rissen: Zufahrt zum Parkplatz im Waldpark Marienhöhe
  • Sasel: Bekwisch
  • Tatenberg: Tatenberger Deich und Marschenbahndamm
  • Wilhelmsburg: Obergeorgswerder Hauptdeich (südlich A  1)
  • Wittenbergen: Wittenbergener Weg, Rissener Ufer, Falkensteiner Weg und Ufer

Weitere Orte und Straßenzüge in Hamburg, an denen Amphibienwanderungen beobachtet werden, können beim BUND Hamburg unter Tel. 600 387-0 gemeldet werden.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




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