4. Juni 2007

Außer Aal ist alles tot

Der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) schlägt Alarm: Fischer haben vor Blankenese fast nur noch tote Fische im Netz. »Wir fangen nur noch Aal. Der gesamte Beifang wie etwa Finte, Zander oder Butt ist tot«, berichten sie dem BUND Hamburg.

Seit rund einer Woche fallen die Sauerstoffwerte deutlich unter die fischkritische Grenze von 3 mg pro Liter, zurzeit liegen sie teilweise sogar unter 2 mg. Die Ursache sieht der BUND in der durch den warmen April starken Algenblüte in der Oberelbe, aber auch in dem durch die letzte Elbvertiefung dramatisch geschwächten Ökosystem der Tideelbe.

»Seit 1999, also mit der letzten Elbvertiefung, ist die Anzahl der Tage mit fischkritischen Sauerstoffwerten in der Unterelbe drastisch angestiegen«, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND. »Dass die Sauerstoffwerte bereits bei Wassertemperaturen um 20 °C regelrecht einbrechen, ist ein klarer Beleg für den gestörten Zustand der Elbe«, so der Landesgeschäftsführer.

Im Hinblick auf die nächste Elbvertiefung geht der BUND Hamburg davon aus, dass weitere gravierende ökologische Probleme auftauchen werden und sich das Sauerstoffproblem nochmals verschärfen wird. Die Dimension des neuen Eingriffs zeigt sich allein schon bei der Baggermenge. Wurden 1999 noch ca. 13 Mio. m³ Sediment bewegt, sollen es diesmal mehr als 38 Mio. m³ sein. Auch das geplante Kohlekraftwerk in Moorburg sieht der BUND kritisch: »Wenn der Senat genehmigt, dass stündlich über 200.000 Kubikmeter 31 Grad warmes Wasser in die Süderelbe eingeleitet werden, kann er sich von einer ökologischen Verbesserung der Elbe verabschieden.«

Eine Grafik über die Entwicklung der Sauerstoffwerte finden Sie hier.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




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