11. Juli 2007
Extreme Giftbelastung der Hamburger Kleingärten in Wilhelmsburg spätestens seit 1994 bekannt
Dem BUND Hamburg liegen seit heute Unterlagen vor, aus denen zweifelsfrei hervorgeht, dass der Umweltbehörde die zum Teil extreme Belastung der Kleingärten in Wilhelmsburg spätestens seit 1994 bekannt ist. Eine Doktorarbeit mit dem Titel »Schwermetalle und Arsen in Hamburger Kleingärten« im Auftrag der Umweltbehörde kommt zu dem Ergebnis, dass die damals geltenden Referenzwerte für Schwermetalle »in hohem Maße« überschritten wurden. Diese Überschreitung hätte gemäß eines Bürgerschaftsbeschlusses von 1990 eine umfangreiche Untersuchung notwendig gemacht. Dies wäre dann die Grundlage gewesen, die weitere Nutzung der Kleingartenanlage zu unterbinden und eine Gesundheitsgefährdung abzuwenden.
»Die Fachbehörde kann sich nicht als unwissend darstellen und auf Messreihen aus dem Jahr 2004 verweisen. Die hochproblematischen Werte sind offensichtlich seit langem bekannt, was umso schwerer wiegt, als eine Gesundheitsgefährdung der Kleingartenbesitzer nicht auszuschließen ist. Dieser Vorfall muss Konsequenzen haben«, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Der BUND vermutet, dass eine Kombination aus Personalmangel, fachlicher Fehleinschätzung und politischer Ignoranz die Situation herbeigeführt hat. Der BUND Hamburg fordert jetzt den zuständigen Senator Gedaschko auf, die gesamte Belastungssituation in Hamburg wieder auf die politische Agenda zu setzen. Hamburg hat mehr als 1.800 Altlastverdachtsflächen, es darf nicht wegen Untätigkeit oder zu hohen Sanierungskosten zu weiteren Fällen wie auf Wilhelmsburg kommen.
Für Rücksprachen:
Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email:
presse.hamburg@bund.net Tel.: (040) 600387-12